29-03-2021, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-03-2021, 00:48 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Tippfehler
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Im NT steht doch, weshalb Paulus angeklagt war. Von Gotteslaesterung ist dort keine Rede.
Zum Jesusprozess hat sich Bion schon geaeeussert. Nichts im Prozessbericht des NT wuerde irgendeinen Straftatbestand der Gotteslaesterung erfuellen, egal, wie weit man den jetzt fassen wuerde. Weder die Behauptung, ein Sohn Gottes, noch die, der Messias zu sein erfuellt irgendeinen Straftatbestand nach juedischem Recht, egal was die NT-Geschichten behaupten. Wogegen sie allerdings verstiessen, war roemisches Recht - insofern war die Verurteilung durch Pilatus folgerichtig.
Vielleicht steckt aber etwas anderes dahinter. Wenn man mal auf die Prozessstelle bei Markus schaut, so lesen wir folgendes (Mk 14, EU):
Die Reaktion des Hohepriesters ist die korrekte auf eine Blasphemie, also das Ausssprechen des Namens JHWH, was das Zerreissen der Priestergewaender nach sich ziehen muss. Nur, Markus schreibt hier, dass Jesus "die Macht" gesagt hat, nicht JHWH. Der eigentliche Vorwurf ist hier also gar nicht gegeben. Eine Moeglichkeit aus diesem Widerspruch heraus waere, dass Markus einer durchaus gaengigen Praxis gefolgt ist, die Blasphemie auch schriftlich nicht zu wiederholen, sondern zu umschreiben. Das waere zumindest eine Erklaerung fuer das, was hier im Text passiert, weil es ansonsten nicht klar ist, worueber die Priester sich hier eigentlich aufregen.
Zum Jesusprozess hat sich Bion schon geaeeussert. Nichts im Prozessbericht des NT wuerde irgendeinen Straftatbestand der Gotteslaesterung erfuellen, egal, wie weit man den jetzt fassen wuerde. Weder die Behauptung, ein Sohn Gottes, noch die, der Messias zu sein erfuellt irgendeinen Straftatbestand nach juedischem Recht, egal was die NT-Geschichten behaupten. Wogegen sie allerdings verstiessen, war roemisches Recht - insofern war die Verurteilung durch Pilatus folgerichtig.
Vielleicht steckt aber etwas anderes dahinter. Wenn man mal auf die Prozessstelle bei Markus schaut, so lesen wir folgendes (Mk 14, EU):
Zitat:61 ... Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? [2] 62 Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen. 63 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen?
Die Reaktion des Hohepriesters ist die korrekte auf eine Blasphemie, also das Ausssprechen des Namens JHWH, was das Zerreissen der Priestergewaender nach sich ziehen muss. Nur, Markus schreibt hier, dass Jesus "die Macht" gesagt hat, nicht JHWH. Der eigentliche Vorwurf ist hier also gar nicht gegeben. Eine Moeglichkeit aus diesem Widerspruch heraus waere, dass Markus einer durchaus gaengigen Praxis gefolgt ist, die Blasphemie auch schriftlich nicht zu wiederholen, sondern zu umschreiben. Das waere zumindest eine Erklaerung fuer das, was hier im Text passiert, weil es ansonsten nicht klar ist, worueber die Priester sich hier eigentlich aufregen.

