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Wird der Schöpfer der Inder identisch dem Schöpfer der Christen beschrieben?
#8
(05-05-2021, 15:35)petronius schrieb:
(05-05-2021, 11:04)Urmilsch schrieb: Es gibt wie man unschwer erkennen kann, keinerlei Unterschied in der Beschreibung Gottes, des Schöpfers und unserer Rolle darin

also ich erkenne unschwer, daß da keinerlei gleichheit ist, so sehr du dich auch um eine identische interpretation unterschiedlicher texte in unterschiedlichem kontext bemühst

daß götter "aus sich heraus"entstehen, also nicht erst von etwas anderem geschaffen werden, ist ja nun doch ein recht gängiger topos in verschiedensten kulturen

Die Gleichheit bezieht sich auf die jeweiligen Schöpfer und ihr Verhältnis zu Gott und uns. Er wird in diesen Schriften ganz einfach der Selbstexistente genannt, weil ihn eben niemand erschaffen hat, sondern er aus sich selbst heraus ist. Das kannste auch dem Joahnnes Evangelium entnehmen, denn da wird ja Gott selbst der eingeborene, der Schöpfer von allem. Nicht Götter enstehen aus sich selbst heraus, sondern Gott besteht aus sich selbst heraus, denn es gibt nur den einen Gott, welcher Ursache von allem ist und wo der sich befindet erklären ja die Heiligen Schriften, eben weil es so schwer zu verstehen ist. 

Wir denken es gab einen Anfang, wegen mir den Urknall, dieser darf jedoch nicht das Ergebnis dessen sein, welcher aus sich selbst heraus ist, warum nicht? Nehmen wir folgenden Text des Mahanirvana Tantra als Beispiel für den Selbstexistenten: 

 ""www.puspak.com""
Zitat:Oh höchste Göttin, möge dem Universum Gutes geschehen und der Herr zufrieden sein, der die Seele von allem ist (1 Kor 3, 16, Sure 15:28-29) und von dem alles abhängt. Er ist der Eine ohne einen Zweiten, der Ewigseiende und die Wahrheit selbst. Er ist der ewig Vollkommene und Selbstexistente. Er ist der unvergängliche Geist und die höchste Seligkeit. Er ist der Unwandelbare, Selbstseiende, Immergleiche und Stille jenseits aller Eigenschaften. Er ist das reine Bewußtsein und der ewige Zeuge aller Geschehnisse, der Alldurchdringende und die Seele aller Wesen. So ist er als der Ewige und Allseiende in jedem Geschöpf verborgen. Er ist das Licht jeder Sinneswahrnehmung und aller Eigenschaften, doch selbst frei von allen Sinnen. Er ist jenseits aller Welten, doch läßt sie entstehen. Er ist jenseits aller Gedanken, doch bringt sie hervor. Er kennt alles, doch ihn kennt niemand. Er trägt das ganze Universum der belebten und unbelebten Geschöpfe, und alle Welten hängen von ihm ab. Er erleuchtet die ganze Welt mit seiner Wahrheit, als wäre sie selbst die Wahrheit. Auch ich und du sind aus ihm entstanden. Er ist der einzig Höchste Herr, und durch seine Schöpferkraft kommen alle Geschöpfe in die Welt. Er ist das Brahman und unter den Menschen als der Schöpfergott Brahma (respektive Christus) bekannt. Durch seinen Willen wurde Vishnu zum Erhalter, ich selbst zum Zerstörer, und alle Schutzgötter mit Indra an der Spitze stehen unter seinem Befehl. Jeder von ihnen herrscht in seinem jeweiligen Bereich, um dir zu dienen, oh Göttin, denn du wirst als Urgrund der Natur in allen drei Welten verehrt. Jedes Wesen handelt durch die Kraft von ihm, der überall im Inneren wohnt. Es gibt nichts, was von ihm in irgendeiner Weise unabhängig wäre. Alle Götter und Göttinnen sind allein von diesem Höchsten Wesen durchdrungen. Durch seine Macht weht der Wind, strahlt die Sonne, regnen die Wolken und blühen die Bäume in den Wäldern. Er ist es, der zur universalen Auflösung sogar die Zeit vernichtet, und selbst den Tod und die Angst regiert. Er ist die ewige Gottheit, die in den Veden und Upanishaden als „Das bist Du“ (Tat tvam asi) bezeichnet wird.

Wenn du diese Zeilen liest, verstehst du dann weshalb Christus im Thomas Evangelium bezüglich der Selbsterkenntnis folgendes sagte: 

Zitat:Jesus sprach: „Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, das Königreich ist im Himmel, so werden die Vögel des Himmels euch vorangehen. Wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden die Fische euch vorangehen. Aber das Königreich ist in euch, und es ist außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch nicht erkennt, dann seid ihr in der Armut, und ihr seid die Armut.“

Ein Problem besteht immer nur dann, wenn man Gott aus der Schöpfung herausnimmt. Das passt jedoch ganz und gar nicht zum Bild das die Schriften zeichnen, denn demnach ist Gott die Schöpfung, ganz so wie es Reeves in seinem Zitat auch auf den Punkt bringt, wobei man Gott natürlich nicht zerstören kann.


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RE: Wird der Schöpfer der Inder identisch dem Schöpfer der Christen beschrieben? - von Urmilsch - 05-05-2021, 16:14

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