(28-05-2021, 13:05)Reklov schrieb: Anstatt nur aus der Materie kommende gedankliche Konstrukte anzunehmen, wäre ja auch der Weg des Gedankens in die Materie nicht auszuschließen - in dem Fall eine sog. "Eingebung"
denkbar ist natürlich alles - auch das unmögliche
tausende science fiction-autoren leben davon, um nur ein beispiel zu nennen
es ist halt nur so, daß diese "aus der Materie kommenden Konstrukte" auch real existieren und nachweisbar sind - es ist schlicht beobachtbare tatsache, daß und wie evolution stattfindet (nämlich ohne eingreifen eines "designers"), oder daß auf quantenebene keine kausalität vorliegen muß
"der Weg des Gedankens in die Materie " dagegen, wie nebulös auch immer, ist dagegen pure fantasie ohne jegliche evidenz
Reklov
Meine Bemerkung richtete sich lediglich gegen den so oft zu lesenden Satz, dass "Gläubige" etwas "verrückt" (d.h. "abgerückt" von der Norm) seien.
Dies sollte man dann aber auch fairerweise den "Gottesleugnern" unterstellen dürfen. Jeder hat zwar die Freiheit zu sagen, er glaube nicht an "Gott", aber schon schwerer gelingt die Behauptung, es "gäbe" IHN nicht. Ein feiner Unterschied, den ja wohl jeder leicht erkennt
ich bin sicher keiner, der gläubige für verrückt erklärt. als ergo nicht angesprochen werde ich auf diesen vorwurf also nicht weiter eingehen, nur festhalten, daß ich als tatsachen verkauften (nicht selten kontrafaktischen) ideen immer entgegentreten werde, kämen sie nun von einem gläubigen oder nichtgläubigen
"die Behauptung, es "gäbe" IHN nicht" betrifft mich auch nicht, und wohl die wenigsten ungläubigen. ich sage nicht, beweisen zu können, es gäbe keinen "gott" - das muß ich auch gar nicht, zumal ja dieser "gott" auch von den gläubigen noch nicht mal so definiert wird, daß man anhand belastbarer kriterien überhaupt über seine existenz diskutieren könnte
was ich sage - und da befinde ich mich wohl in zahlreicher gesellschaft anderer praktischer atheisten (ich wiederhole: epistemisch bin ich agnostiker, praktisch aber atheist - und das ist beileibe kein widerspruch) - ist, daß es keinen vernünftigen grund gibt, von der existenz eines "gottes" auszugehen. Ein feiner Unterschied, den ja wohl hoffentlich auch du leicht erkennst
behaupten darf jeder alles - richtig. will er damit aber auch von anderen ernst genommen werden, empfiehlt sich eine gewisse praktische evidenz seiner behauptungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

