01-06-2021, 20:39
(01-06-2021, 10:26)Athon schrieb: Warum die Gravitation überhaupt existiert, ist damit nämlich nicht beantwortet. Ich will nur zum Ausdruck bringen, dass die Existenz der Schwerkraft und aller übrigen Naturgesetze nicht auf einem dahinter stehenden Willen beruhen, sondern meiner Überzeugung nach auf der Tatsache, dass Naturgesetze ewig und "überall" existieren und wirken.Nein, das tun "die Naturgesetze" tatsächlich nicht. Beispiele:
Die Gravitationskonstante hat sich im Lauf der Zeit geändert.
Der Raum ist aufgegangen wie ein Rosinenkuchen.
(01-06-2021, 10:26)Athon schrieb: Ich halte NICHTS für einen Zustand ohne Eigenschaften.Nee. Nichts ist kein Zustand; von was auch? Das ist genau dasselbe wie "tot". "Tot" ist kein Zustand, den ein Individuum einnehmen kann. Die Leiche ja! "Informationslosigkeit" ist ebenso kein Zustand.
Einen "Zustand" können nur Dinge haben, die Bezug auf uns, unsere Sinnesorgane, unsere Welt oder unsere Messinstrumente haben.
(01-06-2021, 10:26)Athon schrieb: Mir vermittelt sich nicht nur hier der Eindruck, dass NICHTS mit einem absoluten Vakuum gleichgesetzt wird. Aber auch ein absolutes Vakuum setzt einen Raum voraus. Und allein schon die Existenz eines Raumes kann nicht NICHTS sein.Korrekt! Auf der anderen Seite ist mir nicht klar, wie du auf den v. g. Eindruck kommst.
(01-06-2021, 10:26)Athon schrieb: Zu deiner Frage der Endlichkeit: Ist es unter Berücksichtigung aller Erfahrungswerte, den Erkenntnissen der Physik, Chemie und Mathematik möglich, dass durch ein Ereignis, das wir als Urknall bezeichnen, eine Unendlichkeit entstehen kann, die "zuvor" nicht vorhanden war? Ich glaube nicht. Zumindest würde es meine Vorstellungskraft weit überfordern, von etwas anderem als der Unendlichkeit auszugehen. Das will aber nichts heißen...Letzteres ist offenbar der Fall.
(01-06-2021, 10:50)Athon schrieb: In der räumlichen Unendlichkeit, von der ich nun einmal ausgehe, betrachte ich zufällige Ereignisse wie den Urknall auch dann als logisch zwingend, wenn die Voraussetzungen für eben dieses Ereignis - wie ich annehme - überall in der Unendlichkeit gegeben sind. Als unerwartet betrachte ich solche Ereignisse aufgrund meiner menschlichen Erfahrungswerte nur deshalb, weil weder Ort noch Zeitpunkt vorhersehbar sind. Daraus ergibt sich für mich, dass man Ereignisse wie den Urknall allenfalls dann als zufällig bezeichnen könnte, wenn man diesen als einmalig ansieht.Die räumliche Unendlickeit anzunehmen, ist wohl eine Glaubensfrage. Denn was berechtigt uns zu dieser Annahme? Seit der Entstehung unsere Welt sind rund und roh 14,5 Milliarden Jahre vergangen. Das Licht (und damit alle Nachrichten und Informationen) füllen also einen zwar riesigen aber endlichen Raum, der nachrichtlich/einflussmäßig nicht größer sein kann als 14,5 Milliarden Lichtjahre (je 9 460 730 Mio km, also je ~ 9,5 Billionen km). Außerhalb dieses Bereiches gibt es nichts, was man messen oder feststellen könnte. Man spricht von einem Ereignishorizont. Ereignishorizonte sind Begrenzungen, die zwar schwer verständlich sind, aber genauem Nachdenken nachvollziehbar. Es ist danach müßig, sich etwas Unendliches vorzustellen, was man schon im Prinzip nicht feststellen kann.
Was diese Überlegungen mit Ereignissen wie dem Urknall zu tun haben sollen, erschließt sich mir leider nicht. Gewiss, jeder zu einem Schwarzen Loch kollabierende Stern kann hinter seinem Ereignishorizont (Licht, Einflüsse, Nachrichten können diesen wegen immenser Schwerkraft nicht verlassen) einen Urknall für "seine" Innenwelt enthalten. Prof. Lee Smolin hat darüber mal sehr interessant spekuliert.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard