14-07-2021, 10:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-07-2021, 11:07 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Zitat repariert
)
(13-07-2021, 21:40)Ulan schrieb: Hier haben wir also Jesus als das Wort (den Logos), und Jesus als Gott, der bei Gott am Anfang dabei war und durch den alles geworden ist. Also der Part ist wohl jedem gelaeufig
ist geläufig - mir aber immer schon als prototypisch für den gläubischen hohlsprech erschienen, dem keine konkrete bedeutung zu entnehmen ist. ja, ok, soll halt "das wort" (was auch immer das sein mag) der urgrund von allem sein, und sich dann in alles mögliche verwandeln. daß das göttliche in verschiedenen erscheinungsformen auftritt, lernt doch jeder (heutige) christ schon ganz am anfang, wenn er versucht, die trinität zu verstehen
so erscheinen wort/geist, vater und sohn zwar als verschiedene (ausdrucks)formen des einen, sind aber eben nicht dasselbe. "das wort" war ja eben nicht von anfang an "fleisch", also jesus, sondern wurde das eben erst später, als der wanderprediger auf die bühne trat
Ulan schrieb:Der Logos ist Teil der Weisheitsliteratur, einer eigensstaendigen juedischen Literaturgattung, von denen einige Vertreter es auch in die Bibel geschafft haben. Logos (das Wort) und Sophia (die Weisheit) sind dabei anthropomorphisierte, eigenstaendig handelnde Charaktere
nun, über dieses wissen verfügt der nichtjude natürlich üblicherweise nicht und es wird ja auch nicht in der christlichen lehre vermittelt. kein wunder also, daß ich (und vermutlich auch die große mehrzahl der anderen getauften) das mit dem "wort" noch nie verstanden habe
Zitat:Ich hoffe, der Gedankengang wird so etwas verstaendlicher.
ja, danke für die ausführliche erklärung. daß ich in dem von dir erläuterten denken keine logik zu erkennen vermag, liegt ja nicht an dir - sondern eben an diesem denken. viele glaubenssysteme erscheinen mir nicht logisch oder konsistent, man denke nur mal an urmilschs privatpantheismus
und, ja - ich weigere mich gern, mich auf unkonkrete metaphorische sprache einzulassen wie sie in den religionen offenbar sehr beliebt ist. was aber nicht dein problem sein kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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