01-08-2021, 21:45
(01-08-2021, 09:00)nachdenklich schrieb: Der Chan-Buddhismus begründete sich folgendermaßen:
Wir beobachten Werden und Vergehen. Existiert in den Dingen aber ein fester Seelenkern bzw. ein zeitloser Kern, der nicht vergehen kann, dann würden die Dinge ewig existieren. Sie würden nicht geboren werden und sie könnten nicht sterben, wenn ihre Essenz ewig ist.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass ein solcher konstanter Kern abwesend ist, also die Essenz "leer von..." ist, dann stellt sich das Problem nicht mehr, weil damit ersichtlich ist, warum die Dinge geboren werden und wieder vergehen.
Ich setze voraus, dass ein zeitloser Kern abwesend ist und die Dinge wandeln sich. Beide Seiten vom "und" sind einfach bedeutungsgleich, folgen also nicht auseinander. (Das habe ich wahrscheinlich aus dem kurzen Zitat missverstanden - aber in welcher Weise)
Zurück zum ersten Paar aus Dinge mit festem (ewigen) Seelenkern. Angeblich können solche Dinge nicht werden und vergehen. Klingt gut, ist aber logisch nicht korrekt. Denn wir können darüber keine Feststellungen treffen - wie, wenn ich fragen darf?
Und meine ursprüngliche Frage, die ja von einem naturwissenschaftlichen Nichts provoziert worden ist ('Aton'), ist damit auch nicht vom Tisch:
Warum bedingt allgegenwärtige Leerheit (also nicht nur ein Kern), dass sich Dinge zeitlich wandeln?
Aus dem kurzen Zitat (Chan-Buddhismus) geht ja nur hervor, dass im allgemeinen die Dinge keinen ewigen Kern enthalten. Aber braucht der beobachtete Wandel soviel Leere, dass alle Information dieser Welt in einer Fläche Platz hätte?
Oder anders herum: Wäre ein ewiger Kern so etwas wie ein dreidimentional vollständiges Kontinuum? (keine atomistische Struktur, keine Körnigkeit)?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

