(15-12-2021, 15:36)Reklov schrieb: Beim Turm zu Babel müsste man also mehr Details kennen - z.B., aus welchem Material dessen Fundament bestand?
Teile des Fundaments sind ja noch da. Alexander der Grosse hat nur den Rest abreissen lassen (hauptsaechlich Schutt), weil er den Turm von Grund auf neubauen wollte, woraus ja bekanntermassen nichts wurde.
Wir haben die Beschreibung des Materials von der Stele, eine weiteren Text aus Uruk in einer Abschrift aus dem Jahr 229 v.Chr., der die genauen Maße nennt (Fundament 91 m x 91 m, Hoehe ebenfalls 91 m), wobei die Groesse des Fundaments auch so gefunden wurde. Allerdings muss die Statik wegen des Baumaterials (innen ungebrannte Lehmziegel mit Strohmatteneinlagen, Mantel aus gebrannten Backsteinen, Asphalt und Bitumen) etwas anfaellig gewesen sein. Anders als die aegyptischen Pyramiden mussten die mesopotamischen Zikkurats regelmaessig renoviert werden. Dabei hinterliess jeder Baumeister neben Opfergaben auch eine "Zeitkapsel" mit geschichtlichen Beschreibungen. Diese wurde zu Beginn einer Renovierung ausgegraben. Nabonid hat ueber diese Ausgrabung bei der Renovierung Etemenankis (des Turms zu Babel) einen Bericht hinterlassen.
Wie auch immer, 91 m mag nicht nach viel klingen, aber die Tuerme der Frauenkirche in Muenchen sind auch nur knapp 99 m hoch und haben bei weitem nicht das Volumen des Zikkurats. Das muss also ueber der Stadt getrohnt haben. An der Spitze befand sich das Allerheiligste mit dem leeren Sitzmoebel. Eine Visualisierung findet man hier:
*http://www.kadingirra.com/etemenanki.html