11-03-2022, 19:49
(09-03-2022, 22:38)petronius schrieb: woher willst du das wissen - da du selber ja nicht diese "wahrheit" kennen kannst (sie soll uns doch verwehrt sein)...
also kannst du erst recht nicht wissen, wie sich deren kenntnis auswirken könnte oder gar müßte
andauernd schwafelst du über dinge, die angeblich keiner wissen kann, und leitest trotzdem daraus zwingende schlußfolgerungen ab
logik nicht genügend, setzen!
Hallo petronius,
... wüssten wir die komplette WAHRHEIT über das Universum und unsere Spezies, würde sich auf jeden Fall unser Verhalten dem Mitmenschen und der Umwelt gegenüber ändern. Entweder zum Besseren oder aber zum noch Schlechteren!

Warum, kann sich ja jeder leicht selbst beantworten!
Zitat:petronius
so wie es das eben tut
weil dein schöpfer das so eingerichtet hat und von mir aus auch, weil er uns diese ominöse "wahrheit" verwehrt
das müßte doch jetzt eigentlich genau das gewesen sein, was du hören wolltest - oder paßt dir das jetzt auch wieder nicht?
... der Mensch ist in Freiheit geboren - steht damit aber auch vor Aufgaben und Verantwortungen. Ein interessanteres "Geschenk" kann man nicht erhalten. Die "Schöpferkraft" der auch Du Deine Existenz verdankst (ebenso, wie Deine Ahnen ...) hat nichts "eingerichtet", sondern überlässt uns die Gestaltung unseres Daseins und die Pflege der NATUR. Viele lassen sich jedoch von Furcht unterdrücken und von Gier (an)leiten und blenden, weil sie "wahre" Werte nicht sonderlich interessieren.
Ob die WAHRHREIT uns verwehrt wird, ist nicht erwiesen, denn sie könnte uns auch stückchenweise zukommen, je nach dem Grad unserer Anstrengungen.
Der Fortschritt des Wissens bestand/besteht aus Vermutungen und Widerlegungen.
Zwei aus der Reihe bedeutender Wissenschaftler, die erkannten, dass es kein induktives Erkenntnisverfahren gibt, und das, was man als die wahre Theorie des Erkennens ansehen kann, klar verstanden, waren Galileo und Einstein.
Doch, man höre und staune, - schon die "Alten" wußten es.
Ominös ist WAHRHREIT in keinem Fall, sondern beschäftigte bereits die Vorsokratiker, wie Xenophanes und Heraklit. Wir finden die Theorie der rationalen Erkenntnis, klar erfasst und formuliert, nach der Erfindung der kritischen Diskussion, institutionalisiert durch eine antike Schultradition. Die Ionische Schule war die erste, in der die Schüler ihre lehrenden "Meister" kritisieren durften. Dies war ein Bruch mit der dogmatischen Tradition, in der nur eine verbindliche Lehre erlaubt war.
Man duldete also eine Pluralität von Lehren, deren Ziel es war, durch kritische Diskussion der WAHRHEIT näher zu kommen.
Solches weist auf den Vermutungscharakter des menschlichen Wissens hin und gibt der notwendigen Verwegenheit ihren Raum, auch kühne Annahmen zu machen. Man ist aufgefordert, das Unerwartete zu erwarten, da man es sonst nicht findet.
Von Demokrit stammt ein berühmtes Zitat:
> Aber nichts wissen wir vom Sehen; denn in der Tiefe verborgen ist die Wahrheit. <
Karl Popper vermerkte:
> Die rationalistische Tradition, die Tradition der kritischen Diskussion, ist die einzig praktikable Methode, unser Wissen zu erweitern - natürlich nur unser Vermutungs- oder Hypothesenwissen. Es gibt keine andere Methode. Insbesondere gibt es keine Methode, die von Beobachtungen oder Experimenten ausgeht. <
Von Xenophanes ist überliefert:
> Nicht von Beginn an enthüllten die Götter uns Sterblichen alles;
aber im Laufe der Zeit finden wir suchend, das Bess're.
Diese Vermutung ist wohl, ich denke, der Wahrheit recht ähnlich.
Sichere Wahrheit erkannte kein Mensch und wird keiner erkennen,
über die Götter und all die Dinge, von denen ich spreche.
Selbst wenn es einem einst glückt, die vollkommenste Wahrheit zu künden,
wissen kann er sie nie; es ist alles durchwebt von Vermutung. <
Noch Fragen? - Wenn nicht, dann setzen!

Gruß von Reklov