17-03-2022, 00:19
(15-03-2022, 18:51)Reklov schrieb: Ja, wie jeder leicht eingestehen kann, denken allein reicht noch nicht für alles aus, denn die grundlegenden Fragen können damit im besten Fall (nicht nur in den Gesprächsrunden dieses Forums) nur umkreist werden, ohne jedoch das Zentrum zu treffen.
Würde nämlich ALLES gewusst und geklärt sein, könnten alle Gespräche sofort verstummen, nach dem bekannten Spruch: > Engel glauben nicht, - sie wissen! <
Zugegeben, Diskutieren ist ein Werdensprozess. Aber ich habe den sehr bestimmten Eindruck, dass tatsächlich irgend welche Vorstellungen umkreist werden. Bei mir stellt sich deshalb zunehmende Verwirrung ein darüber, worin die eingangs erwähnte Erkenntnis bestehen soll. Mutmaßlich geht es um die Erkenntnis von Wahrheit.
Und hierbei reden naturwissenschaftlich geprägte Menschen ganz anders als Menschen mit Glaubenshintergrund.
Für mich als Physiker gibt es 2 Welten
1. die Welt, die man mit Zahlen und Beobachtungen beschreiben kann
2. die Welt der gesellschaftlich induzierten Wünsche (Soll-Vorstellungen).
Danach ist "Wahrheit" kein Gegenstand der Erkenntnis oder wissenschaftlichen Beschreibung, sondern ein Abgleich mit in der Gesellschaft kursierenden Vorstellungen. Wenn man so will, ist Wahrheit das Urteil gemäß öffentlicher oder privater Befindlichkeit.
In der Tat, das kann (Natur-) Wissenschaft nicht leisten. Andererseits muss auch niemand so tun, als belegen irgendwelche Beobachtungen, wie berechtigt solche Urteile sind.
Meine Verwirrung besteht nun darin, dass ich nicht einzusehen vermag, warum man "grundlegenden Fragen umkreisen soll", anstatt sie auf dem Hintergrund des gesellschaftlichen Zustandes direkt anzugehen. Wissenschaftliche Kenntnisse braucht man dazu gar nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard