21-03-2022, 23:10
(21-03-2022, 12:05)Adamea schrieb: Das Hauptproblem ist m.E., dass das Wissen, welches längst bewiesen wurde, nicht angewendet wird oder in seiner Tragweite nicht erkannt wird
dem kann ich nur zustimmen. allerdings gibt es für diese nicht-erkenntnis verschiedene gründe, verschiedene motivationen für das (vorsätzliche) nicht-wahrhaben-wollen der realität. oft ist es die eigene bequemlichkeit, welche bitte nicht gestört werden soll (stichwort: klimaleugner). oder ein generalfrust angesichts der eigenen als fremdbestimmt empfundenen existenz, gewendet gegen "die da oben", weil ja einer (natürlich nicht man selbst) "schuld sein muß" (stichwort: impfleugner). aber auch das verzweifeln an einer welt, die ist, wie sie nun mal ist, und das ausweichen in exkulpierende transzendenzvorstellungen - weil nun mal nicht sein kann und darf, was nicht sein soll (stichwort: ich muß hier keinen namen nennen)
Zitat:Ein weiteres Problem ist, das Verlangen oder einfordern vom beweisen der Beweise
das wird sich nicht umgehen lassen, wenn eigenes denken bedeutung auch über das eigene selbst hinaus einfordert. intersubjektivität ist ein anderes kaliber als subjektivität
Zitat:Im schlimmsten Fall geschieht dies bei Anwendung unterschiedlichen Denkmethoden.
Beweis "A" kann nicht mit der Denkmethode "B" bewiesen werden, weil ein Beweis "A" die Denkmethode "A" bedingt.
Anders gesagt, wer wissen will ob er einen Apfel vor sich liegen hat, aber nicht weiß wie Äpfel aussehen, der benötigt einen Vergleichsapfel. Also ein obtisches Muster.
Freilich stellt sich da auch die Frage der Ehrlichkeit, desjenigen der den Vergleichsapfel reicht.
Ist der Vergleichsapfel wirklich ein Apfel oder ist das Vergleichsobjekt in Wahrheit z.B. eine Banane?
deshalb ist es unumgänglich, als erstes eine konkrete definition des gegenstands vorzulegen bzw. einzufordern, welcher denn diskutiert und ggf. intersubjektiv plausibel gemacht werden soll
leider scheitert es oft schon an diesem ersten schritt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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