12-04-2022, 14:19
(10-04-2022, 20:31)Geobacter schrieb:(10-04-2022, 14:12)Reklov schrieb: wie kommst Du auf den Gedanken, dass ein planender Schöpfer Freude daran haben könnte, wenn sich seine Geschöpfe gegenseitig auffressen? Schließlich gibt es ja auch Pflanzenfresser...
....die gibt es natürlich, sowie es auch fleischfressende Pflanzen gibt...
Und dass auch Pflanzen untereinander Informationen bezüglich ihrer Gefühle über riesige Kommunikationsnetzwerke austauschen, weis man inzwischen auch.
Andersherum jetzt aber mal die Frage, wie denn du überhaupt auf den Gedanken kommst, dass ein intelligente Planer/Schöpfer existiert und absichtlich Desinformationen in die Schöpfung eingebaut hat. Solche Desinformationen werden nämlich täglich "Abermilionen" ahnungslosen "Geschöpfen" leidvoll zum Verhängnis. Und gerade wie auch vor allem den lieben Pflanzenfressern. Grässliche und für das Auge oft gar nicht sichtbar Parasiten/Mikroben, die so ein intelligenter dann ja auch "geschöpft" hat.
Hast du schon mal Huftiere gesehen, die von solchen Parasiten oft über Wochen und Monate leidvoll zu Tode gepeinigt werden?
Hallo Geobacter,
... es sind nicht nur Pflanzen und Tiere, welche dem Schmerz und dem Verfall preisgegeben sind! Und nicht ohne Grund wird die Erde von manchem als elendes "Jammertal" beschrieben. Manche "glauben" sogar, unsere Erde sei nicht von "Gott", sondern von einem "Demiurgen" geschaffen worden. Man sieht - unsere Fantasie kennt keine Grenzen.
Eines ist aber nicht zu bestreiten: Ohne das sich regulierende Fressen und Gefressenwerden, würde die Natur in manchen Bereichen "überschwappen".
Allein die globale Vogelgemeinschaft verspeist jedes Jahr 400 bis 500 Millionen Tonnen Käfer und Co. und mancher große Waldbrand hat schon zu Ur-Zeiten einen Boden geschaffen, auf dem Fruchtbares nachwachsen konnte. So ist das, was uns "grausam und vernichtend" vorkommt, ein Bestandteil des Regelwerkes der Natur. -
Wer sie sich aber alles anders wünscht, so wie es ihm gefallen könnte und deswegen die "Schöpferkraft" als "A...loch" bezeichnet, hat erstens nicht den nötigen Gesamtüberblick über das kosmische "Lebensprogramm" und zweitens urteilt er aus der niederen egoistischen Sicht seiner "Froschperspektive".
Wer kann und will z.B. schon kompetent beurteilen, welche Rolle denn der Mensch im Universum überhaupt spielt? Wer richten will, sollte doch zunächst mal auf die eigene Gattung schauen. Obwohl sich diese ein friedliches Paradies mittels ihrer so hoch entwickelten Technik bereiten könnte, herrscht(e) ständig irgendwo Krieg auf Erden! Und sei es nur, dass eine Person eine andere aus irgendeinem Grund umbringt - und das, obwohl sie mehr als genügend zu essen hat!
Dich stört aber verständlicherweise das Gleiche, wie mich auch - nämlich der unserem Bewusstsein täglich vorgeführte Kampf ums Dasein, der sich mit List, Tücke und Grausamkeit (nicht nur in der Tierwelt!) darstellt.
Aber, - von einem einzigen, durch Löwen erlegten Büffel kann sich z.B. das ganze Rudel ernähren und auf diese Weise eine Zeit lang überleben. Was diese übrig lassen, verwerten dann noch Hyänen, kleinere Nager - bis hin zu den Ameisen.
Und wenn ein großer toter Wal auf den Meeresgrund sinkt, dient er noch lange vielen anderen Meeresbewohnern als üppige Mahlzeit, - angefangen von den Haien bis hin zu den kleinsten Krebsen.
Manche große Fischart duldet z.B. "Putzerfische", die nicht nur ihre Haut und Flossen putzen, sondern auch für die Zahnpflege zuständig sind. Solche "Partnerschaften", bis hin zu gemeinsamen Erdlochbehausungen, gibt es im gesamten Tierreich. Es gibt also auch hin und wieder eine erstaunliche Symbiose und nicht nur gegenseitige Vernichtung! Wir Menschen sind z.B. auf unsere Darmbakterien lebensnotwendig angewiesen!
Ameisen verschaffen sich z.B. Proteine, indem sie andere Insekten fressen.
>> Die Ameisenblattkäfer ernähren sich z.B. von Weißdornen, Eschen und Weiden[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Weiden_(Botanik)][/url], auf denen sie meist zu finden sind. Die Käfer paaren sich in der Nähe von Ameisennestern, die Eier werden mit Schuppen aus Kot beklebt und fallen gelassen. Die Ameisen tragen sie schließlich in ihr Nest. Im Nest ernähren sich die Käferlarven sowohl von der Nahrung der Ameisenbrut, als auch von Abfällen und mitunter auch von der Brut. Sie bauen um sich eine Hülle aus Kot, die sie vor den Ameisen schützt. Die Verpuppung findet im Ameisennest ebenso geschützt von der Kothülle statt. Die jungen Imagines schlüpfen daraus erst, wenn ihr Chitinpanzer ausgehärtet ist und verlassen schließlich das Nest. Werden die Tiere angegriffen, stellen sie sich tot. << (Wiki)
Übertragen auf menschliche Lebensweise ist manche tierische Lebensweise ein Bild reinsten Horrors!
Wir sollten also das Kommen und Gehen in den Kreisläufen des Lebens nicht aus unserer Sicht "beurteilen" oder "verdammen" - zumal keiner von uns auch nur annähernd in der Lage ist, einen besseren Entwurf, ein besseres Konzept für das materielle Dasein zu machen. Nicht mal auf dem Papier!
Unsere körperliche Verletzlichkeit ist z.B. eine Mahnung zur Achtsamkeit gegenüber unserem Leben, denn - würden z.B. unsere Augen und Zähne ständig nachwachsen, würden wir uns diese noch gedankenloser ausschlagen oder unseren Knochen und Gelenken noch stärkeren Verschleiß bei der Jagd nach sinnlosen Sport-Rekorden zumuten.
Gruß von Reklov

