19-04-2022, 13:32
(17-04-2022, 12:58)petronius schrieb: was denn z.b.
wie willst du denn von ihnen wissen, wenn du sie nicht mal wahrnehmen kannst?
Hallo petronius,
... Wissen erlangt man in der Regel über andere (nicht eigene!) Quellen!
Um nur 2 von vielen Beispielen anzuführen, die zwar real, aber den meisten Menschen völlig unbekannt sind, somit auch nur von wenigen Experten "wahrgenommen" werden:
>> Der Osedax-Wurm: Nur wenige Würmer rufen bei Biologen Begeisterung hervor wie der "Knochenfresser" Osedax. Denn er ist ein wahrer Lebenskünstler, der eine aufreibende Arbeit am Meeresgrund versieht: Er zerlegt mittels Säure die Gerippe von Walkadavern und verwertet damit schwer abbaubare Knochen im Ökosystem. Für den Biologen Lonny Lundsten sind die Würmer sogar die Schlüsselart dort unten. Sie bestimmen mit ihrer Arbeit, wie lange die Lebensgemeinschaft am toten Wal überleben kann. Insgesamt dauert es bis zu zehn Jahre, bis die Giganten verdaut sind.
Cyanea heluensis sieht nicht nur ungewöhnlich aus, sie ist es auch. Bisher entdeckten Botaniker nur ein einziges Exemplar des außerordentlichen Gewächses. Somit ist sie die seltenste Pflanze der Erde. <<
(www.welt.de 22.01.2021)
Zitat:petronius
was wirkt, kann wahrgenommen werden
Sorry, - aber auch Deine hier abgelieferten Wort-Konstrukte sind weder eine "Erkenntnis" noch können sie als "klar" gewertet werden
... um "wahrgenommen" zu werden, muss ein Ding zunächst einmal "entdeckt" werden. Ob dies jedoch immer gelingt, und inwieweit der Mensch damit bisher erfolgreich war - bleibt als Frage offen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Kräften , die man z. B. nach der Art ihrer Entstehung oder nach der Art ihres Wirkens einteilen kann, wobei es allerdings keine eindeutige und alle Kräfte umfassende Systematisierung gibt.
Mechan. Kräfte sollen zwar auch unser denkendes Gehirn "falten", denn neueste Forschungserkenntnisse zeigen, dass physikalische Kräfte eine entscheidende Rolle für die strukturelle Entwicklung des Gehirns spielen. Wie jedoch "Geist" in die Materie kam, bleibt ungeklärt.
Was aber bewirkt, dass die große Ansammlung von Zellen, unser Gehirn, denken kann? „Was wandelt biologisches Gewebe in jenes Ich, das Descartes so beeindruckte?“
Colin McGinn meint: "Obwohl unsere Welt durch und durch räumlich ist, sind wir es nicht – Geist und Bewusstsein können nicht räumlich sein."
Zudem vermutet er, dass Gehirn und Geist zwei völlig unterschiedliche Dimensionen sind. Doch wie kann dann der Geist aus dem Gehirn hervorgehen? Ein Patentrezept kann aber auch der britische Philosoph nicht anbieten! „Vielleicht können wir uns nicht erkennen, nicht im tiefsten Inneren. Wir können wohl erkennen, dass wir existieren, aber wir können das uns eigene Wesen nicht begreifen.“
Nicht ohne Grund vermerkte S. Freud in seinen 1912 geschriebenen Ratschlägen für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung (GW VIII: 383):
>> Wer aber als Analytiker die Vorsicht der Eigenanalyse verschmäht hat, der wird nicht nur durch die Unfähigkeit bestraft, über ein gewisses Maß an seinen Kranken zu lernen, er unterliegt auch einer ernsthafteren Gefahr, die zur Gefahr für andere werden kann. Er wird leicht in die Versuchung geraten, was er in dumpfer Selbstwahrnehmung von den Eigentümlichkeiten seiner eigenen Person erkennt, als allgemeingültige Theorie in die Wissenschaft hinauszuprojizieren, er wird die psychoanalytische Methode in Misskredit bringen und Unerfahrene irreleiten. <<
Der letzte Absatz kann auch jedem Laien als bruachbare "Richtschnur" dienen!
Gruß von Reklov

