(22-04-2022, 23:08)Ulan schrieb:Ulan, es ist gut, dass du mir andauernd erklärst, dass dies meine Meinung und meine Interpretation ist. Nur: das ist mir ganz klar. Ich bin genauso wie du und alle anderen hier ein kleines Würstchen, das 2000 Jahre nach einem Vorfall Überlegungen anstellt, was gemeint sein könnte. Umgekehrt, um auch dir mal Feedback auf der Metaebene geben zu können, du vermeidest es, eigene Schlüsse zu ziehen über das, was Jesus gemeint haben könnte, und beschränkst dich in dieser Diskussion in Belehrungen. Das ist sehr langweilig und inhaltsarm. Mut zum Inhalt und zur eigenen Meinung!(22-04-2022, 21:00)pagus schrieb: Ich habe in meinem letzten Posting eine Logik formuliert, die zum Schluss kam, das Jesus die Selbstliebe wie die Nächstenliebe implizit geboten hat. Natürlich kann in dieser Logik eines oder mehrere Löcher haben. Aber dann würde ich mich freuen, wenn ihr mir diese Löcher aufzeigt!Ich habe von dieser Logik eben gerade nichts gesehen. Nur weil Du meinst, ..., exakt gar nichts.
... nur eine Klarstellung meiner Position, ohne jegliche Folge fuer die Bibelstelle.
Im Endeffekt ist diese Meinung weder zwingend, noch hat das irgendwelche zwingende Konsequenzen fuer die Bedeutung der Bibelpassage, genauer gesagt naemlich gar keine.
Du versuchst hier also Deine eigenen Anschauungen auf die biblische Jesus-Figur zu projizieren, um sie so quasi mit himmlischer Autoritaet verkuendet ...
Nur, Du solltest Dir darueber im Klaren sein, dass das Deine Interpretationen sind, keine Jesusworte.
Ich habe auch gar keine Angst, göttliche Wahrheiten zu verkünden (was du mir unterstellst), sondern ich bemühe mich zu verstehen, was Jesus gemeint haben könnte in seiner elliptischen Verkürzung. Wenn er sagt: "...wie dich selbst" dann meint er dich IRGENDETWAS damit, oder? Und die beiden Möglichkeiten, was er meinen könnte, habe ich aus der von Euch genannten Quelle. Mich interessiert Jesus vor allem als Mensch, der in andere Menschen "hineinblicken konnte". Mich interessiert das vor allem im Hinblick auf mein eigenes Leben, und die praktische Richtschnur, die auch heute noch aktuell sein könnte und sich aus seinen Geboten ergibt.
So, genug der Metakommunikation, zurück zum Inhaltlichen. Ausgangspunkt ist für mich die Annahme, dass Menschen damals im Grunde genauso waren wie heute, mit allen ihren Stärken und Fehlern. Heute wissen wir viel mehr aus der Psychologie und Neurologie, was alles den Menschen innen drin hindert, den Nächsten zu lieben. Erst dann, wenn wir die inneren Baustellen in uns liebevoll annehmen und erkennen, können wir uns zum Positiven verändern, was sich automatisch auch auf unseren Umgang mit anderen Menschen auswirkt.
Die Logik (oder wenn du willst Plausibilitätskette) ist folgende:
- Wenn Jesus in den Menschen hineinsehen konnte, dann hat er diese grundlegenden Erkenntnisse der Psychologie verstanden.
- Wenn dem so ist, ging er davon aus, dass der Mensch sehr oft gerade nicht liebevoll (im Sinne unserer Definition) mit sich umgeht.
- Und deswegen fordert er uns auf, uns selbst zu lieben.

