02-05-2022, 12:29
Ich durchforste die Bibel gerade zum Thema Selbstliebe. Ich finde nicht viel.
Z.B. hier Epheser 5, 28 ff:
Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes.
Hier wird die Selbstliebe als gegeben vorausgesetzt:
Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern...
D.h. all diejenigen, die sich selbst hassen, die gibt es (per Definition!) nicht.
Im Grunde wird jeder Selbstzweifel, Selbsthass, eigene Unsicherheit, Depression, etc. ausgeblendet bzw. negiert, nach dem Motto: das gibt es nicht. Im Grunde ist das jenseits jeder Lebenserfahrung, und überhaupt nicht dran an Diakonie und Caritas. Wenn jemand, der von Selbstzweifeln, Unsicherheit, Selbsthass, Suizidgedanken geplagt wird, und der Rat bei seinem christlichen Seelsorger sucht, und der muss ihm dann erklären: niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst
Dieser arme Wicht muss sich doch total veräppelt vorkommen, oder?
Das heisst, er bekommt als Ratschlag gesagt, dass es seine Probleme gar nicht gibt.
Es ist durchaus ein "blinder Fleck des Evangeliums". Es ist schon verwunderlich, das ich hier keine innerchristliche Debatte zu diesem Thema wahrnehme.
Oder sehe ich das falsch?
Z.B. hier Epheser 5, 28 ff:
Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes.
Hier wird die Selbstliebe als gegeben vorausgesetzt:
Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern...
D.h. all diejenigen, die sich selbst hassen, die gibt es (per Definition!) nicht.
Im Grunde wird jeder Selbstzweifel, Selbsthass, eigene Unsicherheit, Depression, etc. ausgeblendet bzw. negiert, nach dem Motto: das gibt es nicht. Im Grunde ist das jenseits jeder Lebenserfahrung, und überhaupt nicht dran an Diakonie und Caritas. Wenn jemand, der von Selbstzweifeln, Unsicherheit, Selbsthass, Suizidgedanken geplagt wird, und der Rat bei seinem christlichen Seelsorger sucht, und der muss ihm dann erklären: niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst
Dieser arme Wicht muss sich doch total veräppelt vorkommen, oder?
Das heisst, er bekommt als Ratschlag gesagt, dass es seine Probleme gar nicht gibt.
Es ist durchaus ein "blinder Fleck des Evangeliums". Es ist schon verwunderlich, das ich hier keine innerchristliche Debatte zu diesem Thema wahrnehme.
Oder sehe ich das falsch?

