(02-05-2022, 14:00)petronius schrieb: bezweifelt niemand - sagt aber genau gar nichts über (d)einen "schöpfergott"
Hallo petronius,
... erstens wiederhole ich, dass ES nicht mein "Schöpfergott" ist und zweitens, wenn dieser Begriff Deinem Gemüt nicht passen will, kannst Du ja auch "Schöpferkraft" denken/sagen. Schließlich stört sich ja auch keiner am Begriff der sog. physikalischen Grundkräfte.
Die vier Urkräfte sind letztlich vier verschiedene Erscheinungsformen jener einen Urkraft. Stimmt die Urknalltheorie, sollten sich die vier Kräfte folglich in einem gemeinsamen theoretischen Rahmen beschreiben lassen – der sogenannten “Theory of everything”.
Zitat:petronius
doch, selbstverständlich. ein klassisches non sequitur
... Dein "non sequitur" wurde ja bereits u.a. von Anselm v. Canterbury sauber gekontert. Der Mann hatte also wenigstens etwas anzubieten. Was hast Du zu bieten, - außer Negationen?
Zitat:petronius
sicher, aber nicht in deinem karmischen sinn
viele schweinereien haben z.b. das persönliche wohlergehen des schweinigels zur folge
... der Karma-Gedanke ist ja nicht meinem Ideen-Feld entsprungen! Ich möchte aber nicht bestreiten, dass er den Gedanken an eine unausweichliche Gerechtigkeit thematisiert, der niemand auf Dauer entrinnen kann, auch wenn er in diesem Dasein durchaus das persönliche Wohlergehen eines Schweinigels genießen kann.
Mehr dazu: Karma bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Diese Folge muss nicht unbedingt im gegenwärtigen Leben wirksam werden, sondern sie kann sich möglicherweise erst in einem zukünftigen Leben manifestieren.
Zumindest kann man feststellen, dass sich mancher sog. Schweineigel schon zu Lebzeiten von diesem "Konzept" eingeholt und gestellt sah - entweder ziemlich schnell oder erst viel später - anhand völlig unerwarteter Situationen.
Zitat:Zitat:petronius
unsinnig ist dein seltsames leugnen, du würdest nicht jene welt bejammern, die doch dein "schöpfer" zu verantworten hat
... unser Planet kann durchaus, je nach persönlicher Sicht-/Denkweise, als ein "Jammertal" empfunden werden.
Ich persönlich habe aber schon als junger Mann "erlebt", dass sich manches leichte und auch schwere Missgeschick im Nachhinein als reiner "Glücksfall" entpuppte. Deswegen jammere ich nicht.
Zitat:Zitat:petronius
und wer hat jetzt wieder die "geschöpft"? wenn nicht dein "schöpfer", und sei es mittelbar durch seine geschöpfe?
deine ausweichmanöver sind sicher schon alle hier leid
was hat es dann hier im forum "naturwissenschaften" zu suchen?
die ur-sache ist dein "schöpfer", denn der hat doch alles "geschöpft", sagst du
du widersprichst dir laufend selbst
Zitat:Reklov
Erkenntnis (mein erstellter Themenblock!) ist ja nicht nur für die Naturwissenschaften reserviert, sondern auch die Geisteswissenschaften dürfen hier zurecht ihre "Rede-Erlaubnis" beanspruchen.![]()
Es versteht sich somit von selbst, dass z.B. das Zitat des Anselm v. Canterbury nicht naturwissenschaftlich geprägtem Denken unterlieg
... die Ur-Sache des Seins und Daseins ist nicht erkannt! Wieso aber gerade Du "biblische" Begriffe (wie "Schöpfer") bemühst, mutet schon mehr als seltsam an
ERKENNTNIS ist sehr wohl auch im Forum "Naturwissenschaften" berechtigt plaziert, denn Wahrheit und Falschheit sind sowohl in Natur- wie auch in Geisteswissenschaften zu finden - unterliegen sie doch beide versch. Bedingungen.
Das methodische Forschen sind Schritte des Erkennens "in der Welt" und damit sind auch bereits entsprechende Grenzen der Erkenntnis gezogen und zu akzeptieren.
Außerdem ist bekannt, dass intuitives und diskursives Erkennen 2 Paar Stiefel sind.
ERKENNEN ist ein persönlicher Vollzug des Denkens. Wir blicken dabei nicht in einen Spiegel bestehender Dinge oder Geltungen. Wir nehmen dabei auch nicht eine tote Welt im zeitlosen Sein hin, sondern werden (wie es Kant sagt) immer von einem "Ich denke" begleitet. Keine Erkenntnis erkennt sich also selbst, sondern ich erkenne mich selbst denkend als ein Denkendes.
Das Denken, das ein Anderes denkt und das Denken, das sich selber denkt, sind ihrem Inhalt nach völlig wesensverschieden.
Wenn also einer nach ERKENNTNIS fragt, so ist dies nicht nur eine Frage nach konstruierbaren oder empirisch gegebenen Gegenständen in der Welt, welche mit versch. Methoden untersucht werden können.
ERKENNEN bezieht sich auch auf DASJENIGE, in dem alle besondere Erkenntnis von Gegenständen sich vollzieht.
Wollte also einer die ERKENNTNIS zum Gegenstand machen, so wird sie dennoch nie ein solcher!
ERKENNTNIS bleibt immer durchsichtig, denn sie erkennt sich weder aus einem Anderen, noch durch Subsumption unter ein Umfassenderes, sondern auf eine unvergleichliche Weise durch Selbsterhellung innerhalb der vielen Seinsweisen.
Das SEIN liegt aber weder in einem Subjekt noch in einem Objekt, sondern in der Beziehung beider und wie Forscher eine entsprechende Auslegung der ständigen Daseinswandlungen hinbekommen. Allein die Form und Funktion eines Dinges zu erkunden, bleibt also nicht vollständig, sondern ist nur ein Auslegen des Gegenstandes.
Das Ergebnis: zwar gültige, aber dennoch "leere Richtigkeiten".
Es gibt also nur ein ständiges Werden des Auslegens, - als Weltauslegung. Was immer also ein Mensch sich denkt - sein Denken ist und bleibt nur eine Auslegung mit vielen verborgenen Möglichkeiten!
Daher ist es eine unlösbare Schwierigkeit, Auslegungen nach ihrem Wahrheitswert - Lüge von Wahrheit zu unterscheiden. So gibt es beliebige Auslegungen, deren Wahrheitswert nur im Faktum ihres Sichdurchsetzens besteht, wie es z.B. der Monotheismus gegenüber dem Polytheismus tat.
Gruß von Reklov

