04-05-2022, 17:38
(02-05-2022, 17:45)petronius schrieb: im ernst: es hat doch keinen sinn, sich am text der bibel (die ja auch nur als übersetzung gelesen wird) aufzuhängen und damit wort zu klauben
die texte wurden in einem bestimmten historischen kontext geschrieben, mit bestimmter absicht verfaßt, und gleiches gilt für die übersetzungen
worauf es ankommt, ist doch, welchen sinn man selbst und heute diesen texten entnimmt - was eigentlich bedeutet: in sie hinein interpretiert
Natürlich hast du Recht mit dem Kontext und dem Wortklauben.
Nur: wir klauben hier zusammen am Kern des Christentums.
Einem Kern, de einerseits Nächstenliebe gebietet, andererseits Selbstliebe (aus dem historischen Kontext, und auch der wirklich sehr dürren Quellenlage bezüglich Selbstliebe oder liebevollen Selbstakeptanz) als a priori gegeben voraussetzt.
Selbstakzeptanz oder Selbstliebe per Axiom als gegeben vorauszusetzen, wider spricht der täglichen Erfahrung, man kann dies fast bei jedem Menschen erkennen, auf alle Fälle bei sich selbst.
Wenn (was heute wohl Konsens ist) liebevolle Selbstakzeptanz (nach unserer Definition) der Schlüssel ist für ein besseres Leben, und auch um das Gebot der Nächstenliebe besser zu erfüllen, wurde von Jesus nicht gelehrt, oder (wenn er es gelehrt haben sollte) von seinen Nachfolgern nicht dokumentiert. Im Gegensatz zur Buddhistischen Lehre (der mehrere Jahrhunderte VOR Jesus lebte), bei der dieser Aspekt Teil der Lehre ist.