(19-05-2022, 19:21)petronius schrieb:ich denke, da hast du recht.Zitat:Welche praktische Methoden gibt es, um diesen Weg konkret zu beschreiten, um langsam Fortschritte zu erzielen?
imho gibt es keine sichere methode, wie man selber und allein das hinbekommt. es hängt davon ab, wieviel anerkennung und unter welchen umständen dir deine umgebung mitgibt. di wirst dir erst dann selber was wert sein können, wenn du das auch für andere bist
also eltern, die dich fördern statt überfordern, die dich loben statt nur zu kritisieren, die bereit sind, auch solche leistungen anzuerkennen, die sie gar nicht gefordert haben. positive bestärkung statt klein machen und halten
wenn das gut läuft, du auch im weiteren eher mit solchen menschen konfrontiert bist, dann fällt es dir leichter, kritik wegzustecken und, wo sie berechtigt ist, auch konstruktiv anzunehmen. weil du eben weißt, was du kannst und (wert) bist
bißchen glück gehört wohl auch zu. ich sehe mich selbst als gückskind - befürchtetes unheil tritt meist nicht oder nicht so katastrophal ein wie befürchtet, mit an sich ungewissem ausgang angegangene probleme lassen sich am ende irgendwie lösen. auch das fördert selbstvertrauen und damit (gesunde) selbstliebe
Zum Einen ist es ganz klar, dass eine gute Erziehung bzw. Prägung als Kind dafür sorgt, dass weniger "innere Baustellen" entstehen, die man dann als Erwachsener mühsam in den Griff kriegen muss. Man bracht dazu schon "Glück".
Aber was ist, wenn man "Pech" hat? Und ich denke, ein bisschen Pech haben wir alle, oder?
Wie kommt man an die inneren Baustellen ran?
Das mit dem Spiegel ist genau richtig, es fällt den Mitmenschen immer viel leichter, diese Baustellen beim anderen zu erkennen, als man selbst. Und umgekehrt!
Nur: wir gucken nicht in den Spiegel, den man uns hinhält! Damit verpassen wir eine Chance.
Ich denke gerade über eine Methode nach, die eigentlich jeder anwenden könnte, auch wenn die Erziehung total verkorkst ist (was bei mir nach eigener Einschätzung gottseidank nicht der Fall ist).
Wenn ich zum Beispiel einen Konflikt oder Streit habe mit einem Mitmenschen. dann bin ich, während der Streit passiert, emotional engagiert. und wenn der Streit dann vorbei ist, vergesse ich ihn oft, oder verdränge ihn.
Aber das ist vielleicht ganz verkehrt. So ein Streit ist auch wie ein "Spiegel", bei dem mir eine Persönlichkeitseigenschaft vorgehalten sind, die ich habe und nicht erkennen will. Ganz klar, ich halte im Streit den Spiegel auch dem anderen hin, aber ob er was draus macht in puncto Selbsterkenntnis, ist sein Bier. Ich bin fast sicher, dass fast bei jedem Streit es Aspekte gibt, die etwas über meine Persönlichkeit aussagen, und was ich aber selbst nicht sehen und akzeptieren will.
Darüber nachzudenken. wenn der Streit längst vorbei ist, könnte für mich lohnend sein.