25-05-2022, 15:07
(24-05-2022, 20:13)Ulan schrieb: Reklov ist auf der Suche nach dem immer fluechtigen Absoluten; darunter macht er's nicht. Und da das Absolute nicht erreichbar ist, erfindet er sich eben einen Platzhalter.
Hallo ULan,
... es gibt kein flüchtiges Absolutes!!! Es gibt aber irrende Verabsolutierung bestimmter Wahrheiten, weil ERKENNTNIS sebst niemals als zeitloses SEIN da ist, während es dennoch das Zeitlose für die ERKENNTNIS gibt.
>> Das Erkenntnis ganz an ihren Vollzug gebunden ist und in jeder Form des Bestandes, des Zeitloswerdens, verlorengeht, ist äußerlich zu sehen an dem Dasein der Wissenschaften.
Wo Ergebnisse nur noch gelernt werden, Wissen nur als Gedächtnisschatz besteht, da gibt es keine Erkenntnis mehr.
Man kann Erkenntnis nicht bewahren, ohne sie zu vermehren und zu verwandeln.
<< (K. Japers)
Zurecht darf also jede Person fragen, was denn die zeitlichen Grundcharaktere des Denkens sind, das auf Zeitloses gerichtet ist, - jene Grundcharaktere, die nicht nur empirisch-psychologisch sind, sondern in den Sinn-Strukturen des Denkens selber liegen. Wir sind dabei leider an den Raum gebunden, der als Akt zu umspannen ist, oder an die Enge unseres Bewusstsseins!

Die Spannweite des einzelnen Bewusstseins ist nicht nur durch den Umfang dessen, was in einem einzigen Meinen als Gegenstand vor Augen treten kann, sondern auch durch die Weite, was aus der Kontiniutät des Vorhergehenden und mit führendem Blick auf das Kommende den gegenwärtigen Denk-Akt trägt.
Jede "Zeitgestalt" des Denkens (Erkennens) baut sich aber stets nur im Durchgehen des Gegenständlichen auf.

Das denkende Erkennen unterliegt einer wechselnden Kraft und alles schwankt in der Klarheit und Weite von "inneren Denklandschaftten".
Denken/Erkennen ist eben nicht nur ruhige Kontemplation, sondern ist auch Trennung und Verbindung. Jedes denkende Erkennen steht in Nähe und Ferne zugleich vom "wahren Sinn des Gedachten".
Jeder Gedanke enthält für sich eine eigentümliche Einsicht und weil diese vom Gedachten unablösbar ist, sollten er auch nicht "gleichgültig" hingenommen werden.
Vieles gerät in einen schwankenden Sinn, in die Schwebe von vielen Möglichkeiten, wenn nur noch eine willkürliche Deutung (als Zeitgestalt) übrig bleibt...
Gruß von Reklov