29-05-2022, 17:44
(29-05-2022, 14:53)Geobacter schrieb:(29-05-2022, 12:20)Athon schrieb:(26-05-2022, 23:24)Reklov schrieb: Wir alle haben zu diesem gedachten Hintergrund sowieso keinen Zugang, ob wir nun "einen solchen Ehrgeiz" haben oder nicht!
Dann ist die Existenz eines solchen Hintergrundes bekanntermaßen eine Frage des Glaubens. Damit wäre Deine Eingangsfrage, "was kann ich wissen...", beantwortet...
Nicht wirklich..
..er, Reklov, lebt ja in der Überzeugung, dass der von ihm gedachte Glaube an die Existenz eines höchsten Wesens, in seiner alles übergreifenden Rangordnung, auch gegenüber einem jeglichen anderen Glauben und Wissen... so hoch stehe, dass darüber hinaus gar nichts anderes mehr gedacht werden könne, solle und dürfe.
Selbstverständlich und vor allem auch deswegen, weil der hochangesehene Anselm von Canterbury (Katholik im 11. Jh.) schon damals das genau Gleiche und Selbe dachte..
Und wenn nun aber Reklov sich in aller Gewissheit dessen sicher ist, dass WIR alle ... sowieso keinen Zugang zu diesen Hintergrund haben und WIR somit auch gar nicht wissen können, ob es denn überhaupt über sein von ihm-Gedachtes hinaus, einen solchen Hintergrund gibt... ist das eines Wichtels, welcher nichts lieber tut. als sein eigene WICHTigkeit zu belöbigen, um dafür in nur aller Selbstverständlichkeit, Aufmerksamkeit und Applaus von UNS "Unwissenden" - mit all unseren unseren minderwertigen leeren Richtigkeit - einzufordern.. die idealste Gelegenheit überhaupt. Um damit was zu beweisen?
Hallo Geobacter,
... "unwissend" ist nur derjenige, der die Aussage des A.v. Canterbury nicht recht einordnen kann oder will. Anselms Gottesbegriff: Gott sei „das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann“ (id, quo nihil maius cogitari), fordert jeden auf, seine persönlichen Vorstellungen hinsichtlich dieser "Größe" zu entfalten oder (wenn er es vermag) in Worte zu kleiden!
Sprachkritik zu Deinen Sätzen:
Es geht nicht darum, was Anselm, Du, ich oder eine andere Person, "Größeres zu denken" vermögen, sondern darum, was denn in solch einem Falle der WAHRHREIT wohl am nächsten kömmen könnte???
Bewusst hat Anselm dies jeder Person selbst überlassen! Der/die eine mag dieses, der/die andere mag solches in seiner Vorstellung als das "Größte" denken. Dass dieser Satz im 11. Jahrh. aufgesestellt worden war, schmälert seinen Wert in keinem Fall! Schließlich gibt es noch weit ältere Formulierungen, an denen Menschen sich bis heute ausrichten können.
Es geht zudem nicht um den Begriff "Höhe", sondern eben um "Größe".
Ein Unterschied, denn bereits jede Straßenbeleuchtung überragt die "Höhe" des Menschen - keiner wird ihr aber deswegen auch gleich mehr "Größe" bescheinigen wollen.
"Leere Richtigkeiten" sind zudem nicht minderwertig!, denn es sind vom Menschen "erkannte" Übereinstimmungen im Regelwerk der Natur, wie er sie (mit seinen Mitteln) zu beobachten vermag! Dies ist erstens keinesfalls wenig und zweitens erleichtert es unser Dasein auf diesem Planeten gewaltig - immer vorausgesetzt, Wissen wird nicht zerstörerisch eingesetzt, wie es ja (nicht nur heute!) stets der Fall war.
@Athon:
Nichtwissen und Glauben sind 2 paar Stiefel! Abgesehen davon, kann jemand auch etwas "glauben", ohne deswegen gleich religiös zu sein. - "Ich glaube, es gibt noch andere intelligente Wesen im unüberschaubaren Kosmos", hat z.B. eine andere Gewichtung/Bedeutung, als zu sagen "... ich glaube an den einen Gott".
Und selbst dann ist noch lange nicht gesagt, dass jemand das Wort "Gott" so auffasst, wie es die Autoren der Bibel geschrieben, oder die Glaubensverwalter der Kirche sich stets gewünscht haben.
Gruß von Reklov

