(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Bereits in dieser Grundannahme steckt ein gedanklicher Fehler, zu dem es zahllose Gegenbeispiele gibt. Ein sehr einfaches Beispiel: Zahlen können über jede Grenze hinaus größer gedacht werden. Auch Dichte und Temperatur können offenbar über jedes denkbare Maß wachsen. Anselm von Canterbury hat hier nicht zuende gedacht.)
Hallo Ekkard,
in Deiner Grundannaheme steckt ein gedanklicher Fehler, denn - Zahlen können von sich aus keine Be-Rechnung starten oder Lösungen produzieren. - Immerhin braucht es hierbei zunächst Programme/Systeme, welche ein denkendes Gehirn "entwickeln" kann. Auch Dichte und Temperatur unterliegen diesem Aspekt!
Typisch für Naturwissenschaftler, dass sie meinen, "Größe" lediglich über Zahlen oder Mengen ausdrücken zu können!

(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Das ist doch keineswegs so! Was durch unseren Verstand vorgestellt werden kann, kann existieren aber auch ein Märchen sein. Ich kann Märchenfiguren verstehen (ja sogar erzählerisch reproduzieren), ohne dass auch nur ein Hauch Existenz im Spiel ist.i.
... das ist richtig, aber in Märchen kommen auch "reale" Wesen vor: Der Prinz, die alte Frau, der Wolf, die Königin, die Magd, das Pferd, der Frosch ... etc. - Keine der so dargestellten "Figuren" würde jedoch der Forderung von Anselm auch nur im Geringsten entsprechen können!
(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Entweder hat der Autor dieser Zeilen, den Anselm nicht verstanden, und die Argumentation falsch wieder gegeben. Oder Anselms Unterstellung entbehrt jeder Grundlage. Denn dass Vorgestelltes existieren muss, nur weil ich etwas Größeres nicht denken kann, ist offensichtlicher Unsinn, wie das Beispiel von mächtigen Märchenfiguren zeigt.
... Du verstehst Anselms Aussage nicht richtig, ansonsten würdest Du hierzu nicht Märchenfiguren heranziehen, wo doch jeder Person klar ist, dass keine der vielen Märchenfiguren das darstellt, "worüber Größeres hinaus nichts gedacht werden kann..." - sei es nun ein Riese oder ein verwunschener Prinz ...
(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Nee, das ist Baron Münchhausens Story, als er sich angeblich am eigenen Zopf aus dem Sumpf gezogen hat! Es kann nämlich nahezu alles gedacht werden, auch wenn es nicht existiert. Dessen Größe ist kein Grund für oder gegen seine Existenz. Wie erwähnt: Entweder wird A.v.C. hier falsch wieder gegeben, oder der Vogel hat von vorneherein mit haltlosen Annahmen operiert.
... welche Größe meinst Du denn? Doch hoffentlich keine Körpergröße. Davon abgesehen ist der besagte Baron ja nur ein menschliches Wesen, kommt also in die Schublade des "Vergänglichen", würde auch von keinem als "Weltenschöpfer" aufgefasst werden.
Die Versuche, Anselms Gedankengang zu entkräften, sind also, wie erwartet, nicht gelungen!

Gruß von Reklov