(17-06-2022, 18:35)Ekkard schrieb: Es scheint für viele Menschen eine Beleidigung ihres Menschseins zu sein, dass ihr Denken materielle Grundlagen haben soll (Philosophisches -->hier).
Ja klar. Die Vorstellung Materie = schlecht, Geist = gut, ist ja schon bei Paulus in der Bibel zu finden, wenn auch noch nicht so extrem wie bei vielen gnostischen Stroemungen, Markioniten oder Katharern. Die Angebundenheit an das Materielle wird deshalb von vielen Glaeubigen als Beschmutzung ihres "reinen" Geistes begriffen.
Dazu kommt natuerlich, dass, wenn es keinen Koerper-Geist-Dualismus gibt, also der Geist letztlich als untrennbar an die Materie "gekettet" begriffen wird, die ganze Sache mit der Auferstehung und dem ewigen Leben ploetzlich verschwunden ist, und das ist fuer die meisten Glaeubigen dann wohl eine unschoene Vorstellung. Im Prinzip ist dieser Standpunkt also ein Ausdruck von Verlustaengsten.