17-06-2022, 21:28
(17-06-2022, 19:44)Ulan schrieb: ... wenn es keinen Koerper-Geist-Dualismus gibt, also der Geist letztlich als untrennbar an die Materie "gekettet" begriffen wird, (ist) die ganze Sache mit der Auferstehung und dem ewigen Leben ploetzlich verschwunden (), und das ist fuer die meisten Glaeubigen dann wohl eine unschoene Vorstellung. Im Prinzip ist dieser Standpunkt also ein Ausdruck von Verlustaengsten.So ist es wohl! Im Grunde ist die Vorstellung eines nicht endenden individuellen Lebens ein Alptraum; es sei denn, dieses ewige Leben steckt in allen parallelen und nachfolgenden Leben, sogar dann, wenn es kein menschliches (mehr) ist. Dadurch wird "ewiges Leben" zu einer Art Antrieb für immer komplexere Strukturen und zwar quer durchs ganze Universum. Nur hat das mit dem Ich (Selbsbewusstsein) eines Lebewesens nichts zu tun. Es ist mehr ein strukturbildendes Potenzial. Zum Beispiel ein solches, das eben Gehirne, Ganglien, Nervenbahnen oder andere noch viel größere selbstregulierende Gebilde provoziert - auf jeder Skala vom Atom zu Galaxienhaufen.
Ich denke, man muss die Klein-Vorstellung eines individuellen Lebens hinter sich lassen. Dann wird vor allem auch der eigene Tod Bestandteil des Potenzials und in gewisser Weise Teil des Systems.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard