(24-06-2022, 22:10)Ulan schrieb: Im Prinzip soll's in diesem Thread aber darum gehen, was man wissen kann. Natuerlich gibt's auch fuer diese "Hoellen" angebliche Zeugen, denen das mal kurz gezeigt wurde, damit sie uns Erdenmenschen vor den Konsequenzen unseres Handelns warnen koennen, wobei Geschichten darueber dann auch in beliebten Theaterstuecken aufgefuehrt werden. Wie immer, ohne Gewaehr, aber trotzdem ganz gewiss.
wobei die Frage ist, was "wir" meint.
Ein Physiker, der in der Forschung tätig ist, kann mehr wissen als jemand, der damit keine Berührung hat.
Ein Mensch, der in einer bestimmten Lebenserfahrung steckte, weiß mehr als jemand, der damit keine Berührung hat.
usw.
Meint "wir" die Menschheit als Ganzes wird es schwierig, denn innerhalb der Menschheit gibt es, abhängig von den Methoden und Umständen eines bestimmten Wissens, keine Einheitlichkeit darin, was gewusst werden kann.
Theoretisch können wir alles wissen, praktisch können oft nur wenige Menschen wirklich etwas wissen. Sie geben es an andere Menschen weiter. Die Menschen glauben es dann, weil sie diese Menschen für kompetent und glaubhaft halten.
Das ist in der Physik und in der Religion das gleiche. Ob das eine zuverlässigere Methoden kennt oder nicht, ist bei der Frage nicht relevant, denn die Zuverlässigkeit von Methoden beurteilen zu können setzt eine Expertise voraus, die die meisten Menschen nicht haben.
Unser kollektives Wissen verbreitet sich über Menschen, die aus guten Gründen Wissen können, und aus Menschen, die diesen Menschen glauben und deshalb Wissen aus dieser Quelle akzeptieren.
Manchmal stockt das Wissen: wie oft trifft man Menschen, die die letzten 80 Jahre Forschung im Bereich der Physik verpennt haben und alte Modelle für die noch immer aktuellen halten? Weil der Mensch an Wissen anhaftet, weil er glaubt, dadurch Kontrolle zu haben. Schaut man hingegen in die wissenschaftliche Forschung, zählt dort dieses Festhalten nicht mehr, sondern die Erneuerung, bzw. sich verändernde Modelle.