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Feinabstimmung der Naturkonstanten
#26
(01-08-2022, 18:01)Ekkard schrieb: Zum Thema: Es geht um die erstaunlichen Werte der Naturkonstanten, die gerade so beschaffen sind, dass wir (in Bezug auf uns selbst) existieren.
Aber dieses Wunder werden alle denkenden Wesen (Beobachter) erleben in gleichgültig welchem Kosmos. Denn sie sind Kinder ihrer physikalischen Bedingungen (Anthropisches Prinzip, also wir auch!).

(01-08-2022, 10:06)Ekkard schrieb: Was soll denn "Weltsein" anderes sein als Wirkungszusammenhänge also "Erscheinungen". Die hier unterstellte Trennung von Welt (mit ihren Erscheinungen) und einer umgreifenden Entität ist schlicht eine philosophisch klingende Konstruktion des Menschen. Diese Konstruktion ist durch nichts nachprüfbar also in unserer Welt nicht real. Oder anders: Sie existiert nur in Vorstellungen, die man getrost ignorieren kann. (Tatsächlich muss man sie fürchten, weil derartige Vorstellungen die schrecklichsten Handlungen zu rechtfertigen scheinen, z. B. Hexenverfolgung, Inquisition, Exorzismus, Homophobie, ...)

... Du führst hier lediglich Verirrungen auf menschlichen Denkwegen auf! - So würde z.B. Hexenverfolgung, Inquisition, Exorzismus, Homophobie,
keinerlei Berechtigung von der Philosophie oder dem in der Bibel so geschilderten "Messias" erhalten/erhoffen können.

(01-08-2022, 10:06)Ekkard schrieb: Naturwissenschaften beschreiben die Funktionsweise von Teilsystemen. Lässt die Beschreibung Fragen offen, kann dahinter eine weitere stecken. Dann werden eben weiter gehende Messungen vorgenommen, bis man die offenen Fragen beantworten kann. Das ist durchaus absehbar! Und "unausdenkbar"?
Wäre etwas unausdenkbar, dann widerspricht es unserer Erfahrung. Das führt entweder zu neuen Modellen oder zur Korrektur in der Vergangenheit gemachter Ansätze.
Es ist einfach sinnfrei, sich die Welt als geistgesteuerte Entität zu denken. Keine physikalische Eigenschaft kann damit korrekt beschrieben werden, einfach weil hier menschliche Vorstellung verfälschend in die Naturwissenschaft eingeführt wird.
Naturwissenschaft steht aus guten Gründen methodisch außerhalb weltanschaulicher Erwägungen. Dass naturwissenschaftlich Gebildete gelegentlich weltanschauliche Fragen erörtern, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass sie damit jenseits der wissenschaftlichen Methoden (klick!) stehen.

... eben, - es werden lediglich Teilsysteme "beschrieben". Der Sinn für das GANZE ist bisher jedoch verperrt! Es fehlt der Blick auf das weit Vergangene und ebenso der Blick in die Zukunft! -
Nach Deinen Zeilen sollte dann aber auch nicht von Naturwissenschaftlern gegen den "Gottesgedanken" angegangen werden, denn mit ihren kleinen Teilwahrheiten machen sie sich dabei nur unglaubhaft - wie es z.B. R. Dawkins in seinem Buch DER GOTTESWAHN so glänzend gelungen ist. Na - immerhin hat der Humor des Briten dazu im TV geäußert, er besitze eben nicht genug Informationen (... not enough informations).
Viele, auch renommierte Wissenschaftler, empfanden den Titel des Buches nur als "peinlich"... auch wenn der Autor dabei "richtige" Teilwahrheiten anführen konnte. (So what?)

(01-08-2022, 10:06)EkkardReklov schrieb: Letzteres ist keine Erklärung für Ersteres.

Sicher hat der physikalisch-chemische Kosmos noch eine Reihe von Systemeigenschaften, die sich aus den Wechselwirkungen seiner Teile ergeben. So, wie wir über das Zustandekommen von Bewusstsein auf einem neuronalen Netz recht wenig wissen, so gild dasselbe auch für das Netzwerk Kosmos. Aber das ändert sich von Jahr zu Jahr. Eine erschöpfende Erkenntnis ist doch gar nicht angestrebt und im übrigen nicht sinnvoll. Wer hat dir denn diesen fürchterlichen "Floh ins Ohr" gesetzt?

... der "Floh", von dem Du sprichst, ist das Bewusstsein. Deines erschöpft sich mit Messungen und den dabei erkennbaren Systemeigenschaften. Dein "Floh" ist Dir von Deinen Ausbildern, Deinem Lebensweg und der damit einhergehenden Berufspraxis ins Ohr gesetzt (besser gesagt, in Dein Gehirn) gesetzt worden.
Es besteht also nicht der geringste Anlass, sprachlich überheblich zu sein - denn, wenn Du ehrlich bist, musst Du zugeben, dass Du, außer den materiellen Wechselwirkungen, nichts ergründen kannst. Wenigsten aber siehst Du ein, dass eine "erschöpfende" Erkenntnis nicht angestrebt werden kann - auch wenn diese (da widerspreche ich Dir!) durchaus "sinnvoll" wäre. Es würde unsere Sinne füllen und ungemein bereichern und somit auch die immer noch in uns schlummernde "tierhafte Wesenheit" erfolgreich verdrängen.

(01-08-2022, 10:06)Ekkard schrieb: Schraub mal deine Ansprüche an die Erkennbarkeit auf ein erträgliches Maß herunter! "Substanz des Weltseins" halte ich in sich schon für einen Denkfehler. Denn damit trägt man Seinsanforderungen oder -Erkenntnisse schon gleich vorab in alle nachgeordneten Überlegungen (was immer ein Fehler ist, weil -o Wunder - heraus kommt, was man hineinsteckt).S!

... nun, ich könnte Dir nun auch vorschlagen, Deine Ansprüche (gegründet auf geschulte und so erfahrbare Erkenntnis!) etwas nach oben zu schrauben, obwohl mir der Begriff aus der Mechanik völlig untauglich für das Thema der Welterkenntnis scheint!
Es kommt übrigens nie das heraus, was man hineinsteckt, denn das Leben ist nun mal nicht so. Es ist ganz anders, als es der Mensch er-und begreifen kann! Icon_razz

(01-08-2022, 10:06)Reklov schrieb: (Damit ist längst noch nicht ALLES gesagt, muss aber für heute genügen.)
Selbstverständlich! Weil du dir ein Denken angewöhnt hast, das von deinen Vorstellungen ausgeht.

... und welches Denken hast Du Dir denn so angewöhnt? Welche Vorstellungen konnte Dir Deine naturwissenschaftliche Ausbildung/Erkenntnis denn vermitteln? Welche WAHRHEIT (außer Teilwahrheiten!) kannst Du denn schon als gültig auf den Tisch legen?
Wenn Du ehrlich bist: KEINE.

Als Beigabe von Goethe:

Faust Monolog

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei and Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!

Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -
Und sehe, dass wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.

Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -
Dafür ist mir auch alle Freud' entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab' ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt; 

Gruß von Reklov


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RE: Feinabstimmung der Naturkonstanten - von Reklov - 03-08-2022, 16:49

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