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Feinabstimmung der Naturkonstanten
#50
(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: Du selber kannst gar nicht erläutern, warum es keinen "Planer" benötigen soll, denn Du selbst bist ein Teil dieses Planes.

Darum geht's nicht. Wenn Du einen Moment ueber die beiden Schritte dieses Algorithmus nachdenken wuerdest, wuerdest Du bemerken, dass dieser keiner Plaung bedarf. Energie schon, aber auch die bedarf keiner Planung.

(23-08-2022, 16:14)Reklov schrieb: Auch stimmige naturwissenschaftliche Resultate können dazu nichts beitragen! So bemerkt ja immerhin einer, wie Prof. Harald Lesch, dass es uns gar nicht geben dürfte, wenn Einsteins bekannte Energie-Formel als Maßstab herangezogen wird Icon_exclaim

Ja sicher, aber er meint nicht das damit, was Du ihm hier unterstellst. Er weist nur darauf hin, dass Einsteins Formeln unvollstaendig sind, was jeder Physiker und an Physik Interessierte weiss.

(23-08-2022, 16:14)Reklov schrieb: Dir bleibt lediglich das Beobachten der bewusstlosen "dummen" Einzelschritte und das Systemische ihrer Abfolge.
Na wenigstens hast Du dies "erkannt"... Icon_razz

Dennoch erlaube mir den Vergleich zu einer programmierten CNC-Maschine, welche auch völlig systematische Abläufe zustande bringt, wenn auch nur mechanische. Keiner von uns käme auf die Idee, sie sei ohne Bauplan und den notwendigen "Planer" entstanden. Es sei denn, er besitzt nur "einseitiges" Bewusstsein über das Prinzip des Ursprungs...

Anscheinend sind diese "dummen Einzelschritte" fuer Dich noch zu kompliziert, um das dahinter steckende Argument zu erkennen. Der erste Schritt ist, dass der Nachkomme eines Lebewesens im Normalfall nicht gleich ist wie das oder die Elterntier(e), sondern immer etwas anders (bei Einzellern halt in jeder x-ten Generation). Der zweite Schritt ist, dass dieser Nachkomme auf die Welt losgelassen wird. Diese beiden, jeweils vollkommen ungeplanten und zufaelligen Schritte, produzieren das, was wir Evolution nennen.

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: ... das sich Zusammenballen von "Sternenstaub" zu einem Himmelskörper gehört bereits schon zu den Vorbedingungen unserer Evolution und dass diese nicht abgeschlossen ist, habe ich in einem Fachbericht gelesen.  - Du könntest es evtl. selber sehen, kämest Du nochmal 1 Million Jahre später zu Besuch auf unserem Planeten vorbei.
Bevor Du also auf Deine Schenkel klopfst - überlege erst tiefer...

Als ob ich nicht schon lange vor Dir solche Feststellungen getroffen haette. Was soll das?

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: ... das Lebendige ist weit mehr als ein Systembegriff, ebenso wie z.B. der Begriff "Mensch" weit mehr ist als, er über uns aussagen kann!
Das Lebendige als Forschungsgegenstand ist durch Objektivierung eines im Ganzen Unobjektivierbaren enststanden Icon_exclaim

Jetzt geht das wieder los. Anscheinend hast Du eine falsche Vorstellung von "Systembegriff". Ein Systembegriff ist etwas, mit dem wir unsere Sprache vereinfachen, weil es eine bestimmte Kombination von verschiedenen Eigenschaften und Vorgaengen beschreibt, die normalerweise zusammen beobachtet werden und deshalb zur Vereinfachung der Kommunikation einen eigenen Namen bekommen.

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: Durch eine wissenschaftliche Isolierung gewinnt das Lebendige in der jeweils bestimmten Gegenständlichkeit zwar seine Deutlichkeit, denn was wir als Leben objektiv erfassen, können wir bestimmen und greifabar machen. Damit erhält das Leben aber einen "Abzug", indem wir es zu Forschungsgegenständen der Biologie und der Psychologie machen.

Dass Du das Herausnehmen des Mystischen als Abzug begreifst, ist mir klar, aber das ist Dein Problem, nicht das der Wissenschaften.

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: Jeder Forscher findet stets nur einen "reduzierten Rahmen"; eine reduzierende Reduktion zum bestimmten Gegenstand ist sein Rahmen, in welchem er seine empirischen Forschungsgegenstände findet.
Ob diese aber eines Tages weniger Wert haben werden, als die damit einhergehende Philosophie - muss die unberechenbare Zukunft erst noch erweisen.

Dies gilt es zu merken und das würde ich Dir raten:

Nun, die meisten Forscher werden vergessen, sobald jemand etwas Besseres gefunden hat. Aber das ist Forschern klar. Dass fast alle Forscher immer nur einen Teilaspekt des Ganzen behandeln, ist auch klar, da unser Wissen um die Welt zu komplex geworden ist; auch das ist eine Binsenweisheit.

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: In einem Religionsforum dürfen/sollten nicht nur vom Menschen "erkannte" Splitter-Aspekte des Weltseins angesprochen werden, zumal sich bekanntlich schon antike Philosophen den Naturwissenschaften widmeten, das Weltsein aber nicht allein aus diesen schöpften.

Naturwissenschaften im eigentlichen Sinn gab's in der Antike aber nicht. Empirie wurde meist belaechelt, und es gab nur wenige Philosophen, die sich damit befassten; was einige der damaligen Erkenntnisse nicht schmaelern soll.

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: Selbst der dekorierte aktuelle Astrophysiker Prof. Dr. Heino Falcke, wirft ungeniert einen Blick auf die ersten Zeilen der Genesis: "... es werde Licht" und zieht eine Brücke zur Bedeutung des Lichts in der modernen Physik.
(Woher sollten denn antike Bibelautoren damals von dieser Bedeutung überhaupt etwas geahnt oder gewusst haben?)

Ganz einfach: sie wussten es nicht. "Licht" hatte in antiken Vorstellungen eine ganz andere Rolle. Hier ging es um Ordnung vs. Chaos, Sicherheit vs. Gefahr, Gut vs. Boese.

(23-08-2022, 15:50)Reklov schrieb: Dein "da muss niemand hin" kann also auch leicht als "wertlos" bezeichnet werden, denn nicht ohne Grund drückten sich selbst die großen Denker über all die Jahrhunderte nicht vor dem "Gottesthema", wenn sie auch unterschiedliche Wortkombinationen dazu ablieferten - immer gemäß dem Stand ihres Bewusstseins!
So kannst auch Du nur mit dem Bewusstsein schreiben, welches Dir Dein Leben (als Erfahrung!) und Dein Ausbildungsweg vermitteln konnte.
Damit habe ich nichts entwertet, sondern nur "eingegrenzt". Icon_razz

Nun, ich gehe davon aus, dass fast jeder hier christlich aufgewachsen ist und natuerlich deshalb auch in christlichen Denkweisen und Ideen bewandert ist. So etwas ist praegend (ich glaube nicht, dass Atheisten, die schon ohne Kontakt zu Religion aufgewachsen sind, sich fuer Religion interessieren). Bei Denkern der fruehen Neuzeit kam noch dazu, dass die Macht der Kirchen noch nicht gebrochen war, weshalb sie ihre Gedanken in das christliche Weltbild einordnen mussten, wenn ihnen ihr Leben und ihre Gesundheit lieb waren. Auch Darwin tat das, da ihm die zu erwartende Reaktion vieler seiner Mitmenschen bewusst war, auch wenn er selbst nicht wirklich glaeubig war.

Und ja, Gedanken ueber die Welt machen wir uns alle. Viele von uns haben sich aber von dem Denken an einen mitfuehlenden Gott verabschiedet, der sich irgendwie in wohlwollender Weise um uns kuemmern wuerde. Es mag einen Gott (in welcher Form auch immer) geben, aber was wir machen, scheint ihn nicht zu kuemmern. Du hast da noch Deinen Karma-Gedanken eingebracht, aber auch das ist letztlich nur ein Versuch, diesen Gedanken, dass jeder schon irgendwann Gerechtigkeit erfahren wuerde, obwohl es nicht danach ausssieht, zu retten.

Aber letztlich steckt die Antwort auf die Threadfrage im anthropischen Prinzip (ja, ja, das ist in diesem Thread schon breitgetreten worden), und die Frage nach Wahrscheinlichkeiten ist nach dem Geschehen falsch gestellt. Das bringt uns also in der Gottesfrage auch nicht weiter.


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