27-09-2022, 11:44
(26-09-2022, 22:59)Ekkard schrieb:(26-09-2022, 14:27)Reklov schrieb: Wenn Du aber schon so "wissenschaftswillig" zu sein scheinst - dann nehme doch mal bitte Stellung zu einem aktuellen "Kollegen" und dessen Meinung, dass, - wenn Einsteins berühmte Fomel über ENERGIE stimmen würde, es uns nicht geben dürfe.Harald Lesch nimmt hier nur die naive, aus der Schulphysik importierte Einstellung seiner Zuhörer auseinander. Denn in Wirklichkeit gibt es eine Unsymmetrie zwischen den beiden Materiearten. Und sei dieser Unterschied auch noch so klein, bei einer ständigen Erzeugung und Vernichtung von Materie-/Antimaterie-Paaren (im primordialen Gluonenplasma) schaukelt sich der Anteil der Materie auf. Die Forschungen in dieser Richtung sind in der Tat noch nicht abgeschlossen.
Nochmals der Hinweis: Alle Theorie ist vorläufig.
Wir wissen doch, dass Einsteins Formel unvollstaendig ist. So simpel, wie sie immer dargestellt werden, sind, nebenbei gesagt, auch Einsteins Formeln nicht; wir benutzen meist verkuerzte Versionen, die fuer bestimmte Bedingungen gelten, weil sie das Grundprinzip erlaeutern. Sabine Hossenfelder hat sich neulich uebrigens zur Materie-Antimaterie-Debatte geaeussert und festgestellt, dass das grundlose Effekthascherei ist, da es schlicht um Details in einem Modell geht. Wir haben halt mehr Materie als Antimaterie. Vielleicht, naemlich dann, wenn nicht doch einige Ecken des Universums aus Antimaterie aufgebaut sind.
(26-09-2022, 22:59)Ekkard schrieb: Die mythischen Aussagen der Bibel sind alte Glaubensbekenntnisse, die nur so aussehen, als seien es Tatsachenbehauptungen. "Es werde Licht" aus dem ersten Schöpfungsmythos sagt nur aus, dass Gott als dessen Urheber geglaubt wird. Was physikalisch dahinter steckt, wird gar nicht erst erfasst (abgesehen davon, dass man es beim besten Willen nicht hätte in Erfahrung bringen können).
Ich wuerde da noch weiter gehen, obwohl auch diese staendig wiederkehrende Aussage Reklovs nun schon oft genug kommentiert wurde. Hier wird Physik in eine Vorstellungswelt gezerrt, die an Physik ueberhaupt nicht interessiert war. Wir, die wir heute im Zeitalter staendigen elektrischen Lichts leben, haben die menschliche Urangst vor der Nacht, vor dem Dunkel, verloren. Als Primaten sind wir nachts fast blind, waehrend die meisten Raubtiere nachts sehr gut sehen koennen. Dies bedeutete fuer die fruehe Zeit der Menschheit, dass die Nacht, die Dunkelheit, eine mehr oder weniger hilflose Auslieferung an "boese" (hier: potentiell toedliche) Gefahren in dieser Dunkelheit bedeutete. Diese Urangst wird in dem Bild des Goettlichen als Licht verarbeitet. Wer daraus eine naturwissenschaftliche Aussage macht, begeht, wie Du sagst, einen Kategorienfehler.
Aber das ist wieder ein typischer Reklov: er wirft seinen Diskussionsteilnehmern vor, sich in naturwissenschaftlichen Denkgebaeuden zu verlieren, waehrend er selbst dauernd Gottesbeweise via Naturwissenschaft an seine Leser verkaufen will. Kategorienfehler halt.

