10-10-2022, 09:16
(09-10-2022, 20:04)petronius schrieb: nun, dann beweise mal deine diskursive satisfaktionsfähigkeit. bisher war davon nichts zu erkennen
Das liegt daran, dass das ein Gedicht ist - wie mein anderes, die "Atheisten-Trinität". Ich habe doch angeregt, das nur als Meditationsobjekt zu nutzen, als schrulliges Sprüchlein. Ich habe mich dann aber im weiteren Verlauf dazu hinreißen lassen, Erläuterungen zu geben, die vielleicht "für jemanden wie mich" oder "Leute wie euch" passen würden - und das Ganze wurde immer mehr zu einem koadaptiven Memplex, wie ein kauziger Albtraum.
So oder so ähnlich würde sich ein Dichter fühlen, wenn die Leser ihn dazu zwingen (könnten), sich mit dem Erzähler oder gar dem Textsubjektiv zu identifizieren, quasi die kreative Alterität zu opfern für unzulässige Verallgemeinerungen: "Wenn du das Gedicht so sprechen lässt, was sagt das über dich?" Biografismus also, quasi das Phlogiston in der hitzigen Lyrikinterpretation.
Naja, ich habe meine Lektion gelernt und werde fortan wieder nur in Gedichteforen posten.

