04-02-2023, 17:00
(03-02-2023, 23:41)petronius schrieb:(03-02-2023, 21:56)Reklov schrieb: Wilhelm v. Ockham (Philosoph und Theologe des Mittelalters) sprach sich dafür aus, dass ein Sachverhalt immer am besten durch eine einfache Erklärung vorgestellt werden soll. Er vertrat mit seiner Theorie also das "Sparsamkeitsprinzip", dass die einfachste Erklärung immer als die Wahrscheinlichste vermutete.
Das widerspricht aber dem, was heute erkannt ist: Die WELT ist nämlich nicht einfach, sondern äußerst vielschichtig, umfassend und undurchsichtig, aus unzähligen temporären, sich entwickelnden und vergehenden Einzeldingen bestehend
ockham sagte nicht, die welt sei einfach oder simpel strukturiert. dein "einwand" geht wieder mal völlig ins leere
er meinte, daß bei einzelnen sachverhalten am wahrscheinlichsten jene erklärung zutrifft, welche die wenigsten annahmn erfordert
Zitat:Reklov
Mit Ockhams "Rasiermesser" soll man zwar alle unnötigen Theorien sauber abtrennen, aber wer von uns "Erdenwürmern" wollte schon entscheiden können, was denn unnötig ist?
das muß nicht von egal wem entschieden werden, das folgt aus der logik:
wenn du einen dachschaden hast, weil du auf einer bananenschale ausgerutscht und auf den kopf gefallen bist, ist die zusätzliche annahme, eine "wortchiffre" hätte die bananeschale dort hingelegt und dich draufsteigen lassen, zur erklärung deines dachschadens unnötig
... seit wann fügst Du dich denn Worten, wie "am wahrscheinlichsten"??? Und seit wann sollen die Lösungen/Deutungen treffend sein, welche die wenigsten Annahmen erfordern??? - Vielleicht ist das für Denkfaule der praktischste Weg?
Auch Dein Bananenschalen-Beispiel ist schlecht gewählt, denn beim Ausrutschen auf einer solchen, spielt meistens die persönliche Unachtsamkeit die entscheidende Rolle und nicht die Wesenheit, welche unsere Religionen als "Gott" bezeichnen. Wer so etwas als Logik-Beispiel anführt, ist zumindest in dem Fach noch nicht sehr weit vorangekommen...
Gruß von Reklov

