06-02-2023, 16:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-02-2023, 18:27 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: überflüssige Zitatkopien entfernt, Zitat gekürzt
)
(05-02-2023, 23:56)Ekkard schrieb: ...
Du müsstest mal deutlicher machen, von welchen "Welten" du hier sprichst und von welchen Antinomien.
Da wäre ich mir gar nicht so sicher! Ist es nicht eher so, dass wir uns in der Sphäre unseres eigenen Denkens und Meinens verkriechen? Oder das bereits für genug gar für alles halten?
...
Man braucht diese "höheren Dinge" einfach nicht. Und sie lassen sich von dritter Seite prima missbrauchen, was sich ja jeden Tag in den idelogisch aufgeladenen Debatten zeigt.
Hallo Ekkard,
im Grunde scheitert alles daran, dass man wissenschaftl. oder relig. Ideen nicht auf ihren absoluten Grund "durchleuchten" kann. Das Wort IDEE beduetet an sich >Erscheinungsbild<. Ideen sind jedoch nicht zu erblicken, sondern für das Auge unsichtbar! Man sieht z.B. Kreise, aber nicht die Idee, welche hinter allen Kreisen als Gemeinsamkeit steckt! Ideen sind das, was man nicht mit den Sinnen, sondern nur vor dem inneren, vor dem geistigen Auge erblicken kann. Da nützt auch kein Gucken auf einen Tesserakt!
Ideen sind auch nicht, was mir gerade als "Schnapsidee" einfällt, sondern etwas viel Größeres: Sie sind die wirkliche Wirklichkeit, die hinter allen Sinneserscheinungen verborgen liegt. Nur diese Realität könnte man als allgemein, ewig, unveränderlich und idealtypisch bezeichnen. Nur sie ist als vollkommen und unüberbietbar zu denken, meinetwegen auch als unüberbietbar "gut". Diese Realität ist ebenso unkörperlich wie ortlos. Von den Ideen aus erhält aber alles seine zugeschnittene Form.
Und nur weil es Ideen gibt, sind wir überhaupt in der Lage, etwas zu erkennen, ansonsten stocherten wir im Nebel herum. Die Einführung der Ideen garantiert, dass zwischen Meinen und Wissen ein wichtiger Unterschied besteht! Nur die Existenz der Ideen ermöglicht den Menschen, eine Art Wesensschau der Dinge zu betreiben und das unsichtbare Ur-Bild hinter allen sichtbaren Abbildern zu "erblicken".
Wie das gehen soll, ist keine einfache frage! Denn, - wenn jeder Mensch ohne Anstrengung auf die "wirkliche Wirklichkeit" hinter den Dingen Zugriff hätte, bräuchte es keine philosophischen Denkgebäude, wie sie einzelne Menschengeister errichteten/errichten. Es bräuchte auch keine Schulung des "inneren Sinnes", den man als Intellekt bezeichnet und mit welchem man das Wesen der Welt anschaut. Auch mit dieser Wesensschau ist das so eine Sache, denn unter welchen Bedingungen funktioniert sie? Warum können manche ohne Belehrung ein Wissen aus sich selbst erzeugen?
Es bleibt auch die Frage, ob es denn dem gut geschulten Menschen-Geist offen steht, das Wesen der Ideen tatsächlich zu ergründen, wobei das bekannte Höhlengleichnis von Platon seine Gültigkeit anmelden darf!

Gruß von Reklov
Zitat gekürzt, Vorbeitrag geht unmittelbar voraus./Ekkard