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Nicht religiös bestimmter Glaube
(28-02-2023, 15:03)Geobacter schrieb:
(28-02-2023, 14:17)Reklov schrieb: ... Du kannst nur von Deiner Wirklichkeit sprechen, in welcher Du lebst. Diese ist von Deinem (einmaligen?) Leben, Deinem Willen, Deinem Entstehen und Vergehen bestimmt! Die eigentliche, wahre Wirklichkeit deutet sich auf unserem Planeten als Wirklichkeit eines weiten, nicht überschaubarem, umgreifendem Daseins an! Von diesem können wir nur einen winzigen Splitter-Bruchteil erkennen.

Das ist aber auch wieder lediglich nur deine Anschauung der Wirklichkeit, auf die du hier mit einem abwertenden Vergleich dem petronius eine Regel mit Absolutheitsanspruch aufzuerlegen versuchst, die für dich selber aber gar nicht gelten SOLL.

Die regulären User dieses Forums wissen alle (ganz genau), dass die Wirklichkeit unseres Planeten keine absolute Wirklichkeit ist und also auch keinen Gesetzen der heheren Vorsehung unterworfen ist.

In deiner isolierten ICH-Bezogenenheit scheint es dir zu entgehen, dass du wegen gerade dieser Isoliertheit nicht das selbe bist wie WIR  und somit auch gar nichts darüber aussagen kannst, wie viel andere deiner Mitmenschen von der Wirklichkeit zu erkennen in der Lage sind.

WIR bedeutet Erkenntnisgewinn durch Zusammenarbeit und du gibst ja immer wieder offen zu, das dir diese WIR nichts bedeutet, weil ja nur die eigenen Erfahrungen zählen würden. Damit isolierst du dich immer mehr.. und diese Lehre von den leeren Richtigkeiten ist der Beweis.

... zu mess- und üprüfbaren Dingen kann man sich auf die Ergebnisse der Naturwissenschaften "stützen" - mehr nicht! Wenn es zu Fragen über die nicht gegenständlichen Dinge kommt, wie z.B. einer Idee, und diese muss ja nicht einmal verwirklicht worden, sondern nur gedacht/ausgesprochen sein - sind völlig andere Maßstäbe anzusetzen.

Selbst die regulären Forum-user stehen vor den Fragen, welche in einem RELIGIONSFORUM nun mal unvermeidlich vorkommen, völlig ratlos da. Da nützt auch kein Zugriff auf wissenschaftliche oder relig. Bücher! Auch die von populären Denkern vorgestellten Ideen sind lediglich Annäherungen mittels grammatikalischer Kunststücke. 

Dasjenige, was in der Zusammenarbeit vorgetragen wird, sind nachprüfbare >Vermessungen der Welt<. Diese sind mir allerdings auch bekannt! - Es bleibt aber dennoch (wie Karl Jaspers es bezeichnete) bei "leeren Richtigkeiten", auch wenn das manchem überhaupt nicht behagen mag.
Eines ist aber wohl jedem klar: Die Quantisierung von Raum und Zeit, mitsamt all den experimentellen Ergebnissen, kann uns leider nichts über den Ur-Grund oder die Quelle aller Energie und Materie "offenbaren", auch nicht verraten, warum es überhaupt Materie gibt - wie Harald Lesch zurecht erwähnte!

Und wenn ich lese, wie hier z.B. "künstliche Intelligenz" lobend angeführt wird, dann entgegne ich: Angenommen, ein Roboter würde auf das Töten von Menschen "programmiert", so würde er sein Programm ohne Skrupel ausführen, denn seiner "künstlichen Intelligenz" fehlt nun mal jede Ethik und Moral.

Eine der Fragen ist also, ob Bewusstsein auf der Ebene von Elementarteilchen verankert ist ? Gibt es stabile Teilchen mit einer quasi unbegrenzten Lebensdauer - und einem Gedächtnis? Überdauert menschliches Bewusstsein, da es an materielle Strukturen (wie Elektronen) gebunden ist, so auch den physischen Tod?

Die Physik, welche sich der Mathematik bedient, und von der erwartet wird, dass sie widerspruchsfrei und mathematisch formuliert, kann uns leider zum Dasein des Weltalls nichts tiefgreifendes erzählen, sondern nur bestimmte beobachtbare Prozesse beschreiben!

Wen also wundert es, dass mancher menschliche Geist sich damit nicht abspeisen lässt und Ideen entwickelt, die er sprachlich und schriftlich äußern kann - und darf.

Die neuen und alten Theorien und Modellvorstellungen mit ihren transdimensionalen Partialstrukturen spielen im Denken des Menschen ein wichtige Rolle, denn sie lassen grundlegende Merkmale und Wirkprozesse des Bewusstseins erkennen und führen zu anschaulichen Modellvorstellungen materieller und geistiger Strukturen.

Nicht nur berühmte Physiker haben angemerkt, dass sie die Existenz eines übergeordneter Wesenheit oder eines steuernden Bewusstseins annehmen, als zu glauben, dass die Biosphäre auf unserem Planeten nur das Ergebnis einer Zufallsentwicklung ist.

Man kann also die alte Wort-Chiffre "Gott" als Wirkgröße im Rahmen einer neuen Strukturtheorie in die Welt der Physik einblenden. Wer mag, kann und darf solches aber auch verwerfen, ablehnen - oder aber eine unverfälschte göttliche Matrix denken, womit alle Wirkgrößen des Weltalls auf einige quantisierte Elementarstrukturen zurückgeführt werden können.

Wir leben in einem Kosmos, in welchem eine kontinuierliche Schöpfung und Evolution stattfindet und haben erst einen Bruchteil der gesamten Wirklichkeit erkannt. Ein weit tieferes Verständnis von der Evolution des Lebens, der Natur der Psyche, des menschlichen Bewusstseins, Struktur der Seele und des Geistes kann also nicht allumfassend vor uns liegen!
Es bleibt u.a. die Frage: Woher kommen wir und wohin gehen wir? Solches ist allein mit menschlichen Worten vom Diesseits und Jenseits leider nicht zu beantworten.  Icon_frown

(Nebenbei angemerkt: was ich neulich über das elitäre Vorhaben von S. Freud schrieb, habe ich nun in meinem Bücherschrank gefunden. Erich Fromm (Psychoanalytiker und Sozialphilosoph) erwähnt es in seinem dtv Buch "Das Christusdogma", in welchem er sich u.a. kritisch mit dem frühen Christentum und seinen damaligen sozialen Wurzeln auseinandersetzt.
Freud identifizierte sich mit Moses, der die Masse eines unwissenden Volkes in ein besseres Leben der Vernunft und der Kontrolle über die Leidenschaften führte. Auch für Hannibal hegte er große Bewunderung, identifizierte sich schon früh mit ihm. Ein weiterer Hinweis auf diese Einstellung war Freuds Interesse für die >Internationale Brüderschaft für Ethik und Kultur, der Freud im Jahre 1910 beitreten wollte, was ihm aber C.G. Jung abriet.

Der Analytiker Freud wollte weit mehr, als nur die medizin. Heilung des Menschen, sondern strebte die "Befreiung des menschlichen Wesens" an und sah im Analytiker ein dienendes Vorbild und einen handelnden Lehrer, der jede Täuschung und Realitätsverfälschung ausschließen müsse. Wahrheit war für Freud also Anerkennung der Realität. Er wollte ein kulturell-ethischer Führer des 20. Jahrhunderts sein. Er wollte die Welt mit seinem rationalistisch-purtanischen Dogma erobern und den Menschen zu dem einzigen - und sehr begrenzten - Heil führen, zu dem er fähig war: der Überwindung der Leidenschaft durch den Intellekt.)

Gruß von Reklov


Nachrichten in diesem Thema
Nicht religiös bestimmter Glaube - von Reklov - 07-02-2023, 20:52
RE: Nicht religiös bestimmter Glaube - von Reklov - 01-03-2023, 15:55

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