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LEBEN als Gegenstand der Forschung
#25
(20-05-2023, 00:45)Ulan schrieb: Bei "Bauplan" war kein Schoepfer in irgendeiner Weise impliziert; dass diese Bauplaene gemaess dem Zufallsprinzip sich staendig aendern, haben wir ja oft genug erwaehnt. Dabei kann Funktion verloren gehen oder auch gewonnen werden. Enzyme sind normalerweise aus Modulen aufgebaut, die immer wieder anders kombiniert werden, wobei aber auch diese Module sich staendig aendern.

Und nein, Evolution per se ist keine "Idee". Evolution ist schlicht ein Begriff, den wir Menschen fuer die Abfolge mehrerer, jeweils fuer sich gesehen "dummer" Schritte gepraegt haben. Das ist, was wir Dir jetzt schon seit Jahren versuchen nahezubringen, naemlich wie emergente Systeme aus banalen und ohne Sinn und Verstand gemachten Schritten entstehen koennen. "Sinn" ist dann etwas, was wir dem Ergebnis zuschreiben, weil das Ganze mehr ist als einfach nur die Summe der Einzelteile.

Hallo Ulan,

nicht nur meiner Ansicht nach gibt es zwar dasjenige, was wir Menschen so gerne als "Zufall" bezeichnen, aber gerade an diesem "Reizwort" bleibt die immerwährende Frage nach der Wortchiffre "Gott"  hängen. Die neuesten Erkenntnisse kann man als Resumee zusammenfassen: Weder die moderne Physik, noch Theologie oder Philosophie können hier korrekt aussagen, welcher Platz für "Gott" in einem Universum bleibt, das lediglich von Physik und Chemie "beschrieben" werden kann.

Solches kann jeder (nicht nur ich!) den Auffassungen von Naturwissenschaftlern unschwer entgegensetzen. - Die Schritte in der Natur mögen Dir und anderen evtl. "banal, ohne Sinn und Verstand" erscheinen (hört, hört!?). Dies ist nun aber auch nicht verwunderlich, denn jeder mit Zahlen oder Worten herbeigezogene Versuch eines "Gottesbeweises" ist ein falscher und an sich keiner weiteren Überlegung wert! Nicht nur für mich liegt ein solcher "Beweis" jedoch außerhalb wissenschaftlicher Normen.  Icon_rolleyes  
Selbst der angesehenste Wissenschaftler, wenn er denn redlich ist, , kann nicht behaupten, wie klug er sich auch immer darstellen mag, dass das, was er nicht weiß, kein Wissen ist oder das, was er nicht selbst erfahren hat, keine Erfahrung sei.

Man kann viele Standpunkte im Namen der Wissenschaft einnehmen (wollen) - die Frage aber bleibt, inwieweit diese oder jene Einstellung intellektuell redlich ist/sein könnte?

Die Naturwissenschaft kann lediglich die Hoffnung vermitteln, dass vollständiges Verstehen innerhalb der Grenzen menschlicher Vernunft vielleicht möglich ist, aber eine redliche Wissenschaft ist nicht allzu optimistisch, dass dies erreichbar ist / sein könnte.

Stephen Hawking meinte, dass er evtl. herausfinden könne, "wie" etwas ist, doch er habe keinen großen Optimismus, herausfinden zu können, "warum" es so ist. Er meinte weiterhin: "Wenn ich das wüsste, würde ich das Wesentliche wissen."

Nicht nur hier im Forum schält sich eindeutig heraus: Es gibt keine Weltformel, die alle Wahrheit, alle Harmonie, alle Einfachheit enthält und keine Theorie für alles kann je eine vollständige Erkenntnis sein.

Da nützen auch die ständigen Wiederholungen von bekannten Fakten über das uns gegenständlich "Erscheinende" recht wenig! Die Religion ist hierbei schon weitaus optimistischer als die Wissenschaft, dass wir jenseits unserer aktuellen "Begriffe" und der damit verbundenen menschlichen Vernunft auf irgendeine Weise das "Wesentliche" erkennen werden. 

@ Ulan: "Sinn" ist dann etwas, was wir dem Ergebnis zuschreiben, weil das Ganze mehr ist als einfach nur die Summe der Einzelteile."
Dazu merke ich an: Trotz der vielen beachtlichen Erkenntnisse innerhalb der Geistes- und Naturwissenschaften bleibt im Raum stehen, dass der bedeutsamste Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Religion darin besteht, dass mancher Naturwissenschaftler "glaubt", bei unserer Suche nach Sinn sei der Mensch ganz auf sich selbst gestellt. Die Religion hingegen vermittelt uns, dass wir auf der Suche nach Wahrheit zwar vielleicht auf nur vorgestellten Pferden sitzen, dass aber die Wahrheit auch uns sucht. 

Gruß von Reklov


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LEBEN als Gegenstand der Forschung - von Reklov - 13-05-2023, 13:24
RE: LEBEN als Gegenstand der Forschung - von Reklov - 23-05-2023, 14:37

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