23-05-2023, 17:46
Ulan beschreibt völlig zutreffend, dass und wie aus wechselwirkenden Teilchen Systeme mit erstaunlichen Eigenschaften entstehen ("emergente Systeme")
(20-05-2023, 00:45)Ulan schrieb: "Sinn" ist dann etwas, was wir dem Ergebnis zuschreiben, weil das Ganze mehr ist als einfach nur die Summe der Einzelteile.Beispiele sind Kristalle, die physikalischen Eigenschaften des Wassers, die Fähigkeit, Information zu speichern, Leben und schließlich alle Arten der nervösen Steuerung. Zwei Bedingungen: Wechselwirkung und Zeit!
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: nicht nur meiner Ansicht nach gibt es zwar dasjenige, was wir Menschen so gerne als "Zufall" bezeichnen, aber gerade an diesem "Reizwort" bleibt die immerwährende Frage nach der Wortchiffre "Gott" hängen.Nein! Denn wenn es so wäre, dann gäbe es Gott (oder eine vergleichbare Macht) ganz sicher nicht. Warum? Eine Einflussgröße in den zufälligen Ereignissen hat, global gesehen, keinerlei Wirkung - außer eben entsprechend ihrer Wahrscheinlichkeit selten oder einmalig. Eine Wirkmacht muss schon tendenziell mehr bewirken, als der stochastischer Zufall (gleichgültig, was man von Zufall hält und wie man ihn betrachtet)!
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Die neuesten Erkenntnisse kann man als Resumee zusammenfassen: Weder die moderne Physik, noch Theologie oder Philosophie können hier korrekt aussagen, welcher Platz für "Gott" in einem Universum bleibt, das lediglich von Physik und Chemie "beschrieben" werden kann.Deswegen schließt die "naturwissenschaftlich Methode" auch "Gott" (oder Vergleichbares) grundsätzlich als Erklärung aus. "Gott" ist allein Gegenstand der Weltanschauung - also im weitesten Sinne etwas, das gesellschaftlich induziert in unseren Köpfen steckt. Erst die weltanschaulich beeinflusste Handlung macht aus "Gott" etwas Konkretes. Und dazu taugt die wissenschaftliche Methodenlehre definitionsgemäß nicht.
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Die Naturwissenschaft kann lediglich die Hoffnung vermitteln, dass vollständiges Verstehen innerhalb der Grenzen menschlicher Vernunft vielleicht möglich ist, aber eine redliche Wissenschaft ist nicht allzu optimistisch, dass dies erreichbar ist / sein könnte.Ja, dann halte dich doch bitte daran! Aber versuche nicht zu beweisen, dass dir "vollständiges Verstehen" also "wie" und "warum" zugänglich seien. Die Naturwissenschaften sind da wirklich viel redlicher (und bescheidener).
Stephen Hawking meinte, dass er evtl. herausfinden könne, "wie" etwas ist, doch er habe keinen großen Optimismus, herausfinden zu können, "warum" es so ist. Er meinte weiterhin: "Wenn ich das wüsste, würde ich das Wesentliche wissen."
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Nicht nur hier im Forum schält sich eindeutig heraus: Es gibt keine Weltformel, die alle Wahrheit, alle Harmonie, alle Einfachheit enthält und keine Theorie für alles kann je eine vollständige Erkenntnis sein.Dergleichen wird von naturwissenschaftlicher Seite auch gar nicht behauptet! Gelegentlich lassen sich Naturwissenschaftler über ihre Weltsicht aus, aber das ist nicht Naturwissenschaft. Das hatten wir schon mehrfach betont. Das ganze Deutungsgerüst ist gesellschaftsinduziert, hat also mit unserem soziologischen Verhalten zu tun. Da kannst du gerne von "Harmonie und Einfachheit" schwärmen!
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Da nützen auch die ständigen Wiederholungen von bekannten Fakten über das uns gegenständlich "Erscheinende" recht wenig! Die Religion ist hierbei schon weitaus optimistischer als die Wissenschaft, dass wir jenseits unserer aktuellen "Begriffe" und der damit verbundenen menschlichen Vernunft auf irgendeine Weise das "Wesentliche" erkennen werden.Mag sein; aber Weltanschauung bleibt Weltanschauung und damit ein Schaltzustand unseres Hirns.
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Die Religion ... vermittelt uns, dass wir auf der Suche nach Wahrheit zwar vielleicht auf nur vorgestellten Pferden sitzen, dass aber die Wahrheit auch uns sucht.Echt? Gib mal ein Beispiel!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard