25-05-2023, 09:46
Endzeitsekten sind meiner Meinung nach schlecht fuer das mentale Wohlbefinden. Das Christentum war sicherlich in seinem Anfang eine Endzeitsekte - das sieht man selbst bei Jesus in den Evangelien oder bei Paulus. In der Entwicklung zur Gross- bzw. Staatskirche musste dies aber abgelegt werden. Das sieht man bei Themen wie der Einstellung zum Maertyrertod: waehrend im zweiten Jahrhundert der Selbstmord via Staatsapparat ausdruecklich begruesst und gefoerdert wurde, aenderte sich die Einstellung dazu spaeter ins Gegenteil, weil das negativ auf ein funktionierendes Gemeinwesen wirkte, und Selbstmord wurde geaechtet. Aehnlich sieht es mit Endzeitgedanken aus. Die Endzeit wurde in eine unbestimmte Zukunft verlegt, meist mit dem Verstaendnis, dass diese Zukunft fuer die jeweils gerade Lebenden eher uninteressant und nicht lebensbestimmend war.
Die jeweiligen "Erklaerungen" waren dann oft kontraproduktiv, wenn sie sich als falsch herausstellten. Man denke an die These von der Kirche als Stellvertreter Gottes auf Erden, mit dem Zusatz, dass sie ja die Vorhersage Jesu erfuellt haette und dieses unser Leben jetzt Gottes Reich auf Erden sei, also das versprochene Paradies. Als dann nach tausend Jahren das Endgericht ausblieb, mussten die Erklaerungen halt noch etwas schwurbeliger werden, was die meisten Leute dann nicht mehr interessierte. Die Endzeit kam so eher aus dem Blick.
Man denke nur an die heute vorherrschenden Vorstellungen, was nach dem Tod passiert: im Prinzip ist das, was Leute sich so erzaehlen, eher so, dass man direkt nach dem Hinscheiden gerichtet wird (Himmel oder Hoelle/Fegefeuer) und dann mit den verstorbenen Lieben wiedervereinigt wird. In der christlichen Botschaft steht davon nichts, aber wenn die Leute so etwas glauben, ist das eine unangenehme Frage weniger, auf die man keine Antwort - oder bestenfalls eine unbefriedigende - hat.
Die jeweiligen "Erklaerungen" waren dann oft kontraproduktiv, wenn sie sich als falsch herausstellten. Man denke an die These von der Kirche als Stellvertreter Gottes auf Erden, mit dem Zusatz, dass sie ja die Vorhersage Jesu erfuellt haette und dieses unser Leben jetzt Gottes Reich auf Erden sei, also das versprochene Paradies. Als dann nach tausend Jahren das Endgericht ausblieb, mussten die Erklaerungen halt noch etwas schwurbeliger werden, was die meisten Leute dann nicht mehr interessierte. Die Endzeit kam so eher aus dem Blick.
Man denke nur an die heute vorherrschenden Vorstellungen, was nach dem Tod passiert: im Prinzip ist das, was Leute sich so erzaehlen, eher so, dass man direkt nach dem Hinscheiden gerichtet wird (Himmel oder Hoelle/Fegefeuer) und dann mit den verstorbenen Lieben wiedervereinigt wird. In der christlichen Botschaft steht davon nichts, aber wenn die Leute so etwas glauben, ist das eine unangenehme Frage weniger, auf die man keine Antwort - oder bestenfalls eine unbefriedigende - hat.