19-06-2023, 14:11
(18-06-2023, 18:02)Reklov schrieb: ... wer R. Dawkins in einer TV-Talkshow (ich glaube, es war bei Maischberger?) gehört hat, würde nicht solche Zeilen schreiben, denn der sympathische Brite gab mit Humor unumwunden zu, würde er eines Tages vor seinem Schöpfer stehen, um sein Buch zu rechtfertigen, würde er ihm auf evtl. Vorwürfe einfach antworten: "Not enough informations, not enough informations..."
Ulan
Ich habe schon mehrfach diese Behauptung von Dir korrigiert, weil Du die Aussage von Dawkins falsch interpretierst (es ist uebrigens "information" - das Wort hat keinen Plural). Er hat hier lediglich betont, dass das in Gottes Verantwortung liegt, da er ja keine Information geliefert haette, die andere Schluesse zuliesse.
Insofern ist natuerlich auch jeder Schluss, der meint, dass Dawkins irgendeine seiner Aussagen hier relativiert haette, einfach nur eine durchsichtige Falschbehauptung.
der Plural von "information" spielt hier keine so wichtige Rolle, was Du ja auch checken müsstest!? ... Wenn ein Mensch sich aber damit rausreden möchte, er habe nicht "genug Information" gehabt, dann sollte er aber auch besser keinen so reißerischen Buch-Titel wählen, denn - am Ende des Buches könnte man Dawkins Bemühungen auch den Titel "Der Gottlosen-Wahn" geben, je nachdem, in welcher Gruppe von Mensch man sich einreihen will: den Physikalisten oder den Idealisten!

Deine Meinung über eine "durchsichtige Falschbehauptung" ist schon deswegen nicht haltbar, weil ja R. Dawkins (genau wie Du!) nur bruchstückhaftes Wissen über den Kosmos vorweisen kann - wie es ihm seine Ausbildung als Zoologe und Evolutionsbiologe eben ermöglicht...
(18-06-2023, 18:02)Reklov schrieb: Das ist zumindest ehrlich und erübrigt zusätzliche Worte. - R. Dawkins und sein Verlag wollten lediglich "Kasse machen", was ihnen evtl. auch gelungen ist.
Ulan
Das ist natuerlich absolut unwahr. Dawkins meinte das, was er geschrieben hatte, auch tatsaechlich so. Aber es ist ja apologetische Praxis, dass Fundamentalisten ihren Kritikern andere Motive, Taeuschung oder Konversionen auf dem Todesbett andichten. Es ist schon interessant, wie oft christliche Fundamentalisten verlogen argumentieren. Die englische Bezeichnung "character assassination" trifft es hier sehr gut; wenn man keine Argumente hat, wird halt gegen die Person gehetzt.
... keinem Autor will ich ungeprüft absprechen, dass er seine Worte auch so meint! Nur, was ist eine Meinung wert, wenn sie sich an das schwierige Thema der Transzendenz heranwagen möchte und das allein nur mit den Mitteln der Naturwissenschaften?
Im Wort Meinung liegt immer noch das "mein" als bestimmender Unterton. Sein Fach mag der brit. Biologe R. Dawkins durchaus bestens beherrschen, nur, - zum Thema "Gott" müssen schon noch ganz andere Aspekte herangezogen werden, als nur diejenigen, welche die Erforschung materieller "Erscheinungen" hergeben (können).
Dies ist nun keine fundamentalistische "Hetze", sondern eine einfache Sichtweise, bedenkt man die Begrenzungen, welche jedem Menschen gegeben sind.+
Wie gesagt: R. Dawkins war wenigstens ehrlich und gab fehlende Gesamtinfos zu und redete nicht (wie Du) von Täuschungen und Konversionen.
Gruß von Reklov