23-06-2023, 17:08
(22-06-2023, 23:29)Ekkard schrieb: Gelegentlich wäre es zweckmäßig, ein Buch und seinen Autor nicht auf - in diesem Falle - "Atheismus" (oder ein sonstiges Stichwort) zu reduzieren. Im vorliegenden Buch wird weit mehr gesagt! Aber auf nichts davon wurde eingegangen. Beispielsweise analysiert Dawkins die Schädlichkeit religiöser Überzeugungen, die eigentlich nicht vorhandene biblische Grundlage christlicher Ethik heute usw.
Hallo Ekkard,
... R. Dawkins hat scheinbar, wie so viele andere Leute auch, überhaupt nicht begriffen/berücksichtigt, dass "Gott" mit Religionen, ihren Riten, ihrer rigorosen Machtausübung nicht das Geringste zu tun hat. Dies verdeutlicht sich sehr gut im hier schon öfter von mir aufgeführten JESAJA-Zitat. -
Um sich aber über diesen Punkt auszulassen, bedarf es dann doch wohl einer völlig anderen Ausbildung oder Herangehensweise, als sie ein Evolutionsbiologe in der Regel vorlegen kann.
Der Ansatz hierzu ist schwer, denn Täuschungen unterliegen ja bekanntlich bereits die Tiere oder sie wenden diese (wie z.B. der Schimpanse) bewusst an.
Die Täuschungen geschehen zumeist durch morphologische Eigenschaften, die unter der Herrschaft physiologischer Reflexe stehen. - Bei höheren Tieren kommen Instinkthandlungen und individuelle Erfahrung hinzu, welche das täuschende Verfahren modifizieren.
Täuschungen sind fast sämtlich entweder schützende oder aggressive. Es überwiegen aber die erstgenannten.
Die Täuschung innerhalb der organischen Welt steht im Dienste der Lebenserhaltung und Lebenserweiterung. Sie ist ein Mittel des Daseinskampfes und taucht auch in massiver Art im Wirtschaftsleben auf. In Menschenkreisen werden manche Täuschungen und Lügen vom Gesetzgeber hart bestraft, andere lässt man wiederum durchgehen.
Das Leben im Ganzen stellt nun an alle die Frage, ob denn ohne jede Täuschung das Dasein, wie wir es pflegten/pflegen!, überhaupt möglich bleibt?
Die Vorstellungen von Ereignissen in der Menschenwelt bringen bildhaft auf ein unwirkliches Prinzip, was in der Wirklichkeit unendlich verwickelt, immer auch anders ist.
So wird der Mensch z.B. als ein egoistisch zweckmäßig handelndes Wesen vorgestellt, welcher die Grundlage für die Entwicklung ökonomischer Theorien bildet. Er steht für die Konstruktion eines geschlossenen Handelsstaates, in welchem Charaktertypen und Volksgeister ihre Wirkungen entfalten...
Gruß von Reklov

