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"Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins)
#65
(24-06-2023, 11:33)Reklov schrieb: Hallo Ulan,

... Bücher nur zu lesen und sie als "bekannt" zu archivieren, reicht leider nicht aus. Man sollte auch in der Lage sein, sie mit den eigenen Lebenserfahrungen zu vergleichen. Ansonsten bleibt alle Theorie "grau"! Deine Lebenserfahrungen sind mir allerdings nicht bekannt und deswegen schätze ich Dich (oder andere user) auch in keiner Weise ein oder fälle diesbezügliche Urteile.
Übrigens: Bemerkungen sind nie "bedeutungslos", nur weil der Hörer sie als solche einordnen will, auffassen kann!

Im Prinzip gebe ich Dir sogar Recht; meine Einordnung Deines Beitrags als "bedeutungslos" war eigentlich eine etwas zu hoefliches Urteil. Meine Lebenserfahrung reicht durchaus aus, solche Aussagen wie Deine als das zu erkennen, was sie sind. Diese zitierte Antwort hier macht das Problem, das viele Deine Beitraege angeht, deutlich.

Was ist der Zweck des Allgemeinplatzes im ersten Satz? Es ist die simple Bestaetigung, dass Du Dein Urteil ueber Deine Gespraechspartner (und natuerlich auch Dawkins) aufrecht erhaeltst, dass diese sich "nur mit Naturwissenschaften beschaeftigen" und ansonsten von nichts Ahnung haben, weil sie sich mit nichts anderem beschaeftigen, hier nur dadurch erweitert, dass sie, wenn sie sich doch mit etwas anderem beschaeftigt haben, sie diese anderen Felder nicht verstanden haben. Meine Lebenserfahrung sagt mir weiterhin, dass der folgende Satz, dies waere nicht als Urteil gemeint, einfach eine durchsichtige Schutzbehauptung ist, sprich, eine von diesen Luegen, die so gut wie alle Menschen anwenden, um gesellschaftlichen Konventionen scheinbar zu entsprechen, wenn ihnen bewusst wird, dass sie diese gerade ueberschreiten.

Was mich dann zu dem "Uebrigens" bringt: Ja sicher, Deine Bemerkung war nicht "bedeutungslos" im strikten Wortsinn. Sie war bedeutungslos mit Bezug auf das Thema. Dass diese Bemerkung trotzdem einen Zweck hatte, hatte ich auch vorher schon klargestellt: es geht einfach um passiv-agressive Formen der Beleidigung, also eine Ueberhoehung der eigenen Position, die gerade noch auf der "richtigen" Seite von Umgangsregeln bleibt, aber ohne eigentliche Argumente auszukommen meint. Ich erwaehnte ja "character assassination" bereits, und "damning with faint praise" waere hier auch noch passend, wenn wir Deine Eingangsbemerkungen zu Dawkins anschauen. Der Satz mit dem "Uebrigens" war dann natuerlich eine weitere passiv-aggressive Beleidigung, mit der man den Forumsregeln formal entsprechen kann und trotzdem die gewuenschte "Botschaft" aussendet.

Dies ist ein allgemeines Problem, das man fuer weltanschauliche, gerade religioese oder politische, Diskussionen immer wieder findet. Die eigentlichen Argumente, hier des Buches, um das es vorgeblich geht, werden ignoriert, der Autor wird mit verschiedenen rhetorischen Tricks niedergemacht, und es wird das Thema durch eigene Vorstellungen ersetzt. Deshalb bleiben viele dieser "weltanschaulichen" Diskussionen auf einem Niveau stecken, fuer das "Diskussion" ein viel zu hoefliches Wort bleiben muss.
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RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Gundi - 18-06-2023, 13:09
RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Gundi - 18-06-2023, 18:09
RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Ulan - 24-06-2023, 15:21
RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Gundi - 24-06-2023, 17:34

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