(05-07-2023, 00:08)Sinai schrieb: Der Bibelkanon wurde noch in der Antike, im Jahre 367 festgelegt.
Dieses Buch durfte jedoch nur von Klerikern gelesen werden, diese hatten sozusagen den "Giftschein", sprich die Berechtigung, gefährliche und unverständliche Texte (zu denen manche Bibelabschnitte gehörten) zu lesen, die Kirche hatte wohlweislich das Bibelverbot verhängt.
Einen verbindlichen Kanon gibt es erst seit dem 16. Jahrhundert als Folge der Reformation, und davor wurden selbst Apokryphen gerne gelesen oder sogar in die Bibeln aufgenommen. Erst um 1200 herum, im Zusammenhang mit den "Ketzer"verfolgungen, wurden Verbote eingefuehrt, die in Kombination im Westen praktisch zu einem Bibelverbot fuer Laien fuehrten. D.h., die Zeit eines praktischen Bibelverbots war recht kurz und beruhte hauptsaechlich darauf, dass volkssprachliche Bibeln oefter mal verboten wurden und kaum ein Laie Latein sprach. Mit der Erfindung des Buchdrucks fand das Bibelverbot sein Ende, und auch 17 vorlutherische deutschsprachige Bibeluebersetzungen enthielten noch NT-Apokryphen.
Aber all das ist doch wieder mal am Problem vorbeiargumentiert. Dir geht's doch einfach nur darum, dass Du nicht wahrhaben willst, dass sowohl in den Evangelien als auch in mehreren anderen Schriften der Bibel solche "Weltuntergaenge" - egal wie man das Wort jetzt genau definiert - angekuendigt werden. Dieses Problem geht nicht dadurch weg, dass Du das Lesen der Bibel verbieten moechtest.