16-07-2023, 11:54
(12-07-2023, 18:29)petronius schrieb: natürlich kann die theodizee keine "wahrheit" sein, handelt es sich dabei doch um eine frage (an die kirchen). es geht hier aber darum, daß du meinst, die kirchen würden dazu nicht im "Geist der Wahrheit auch heute sprechen". und das kannst du ja nur feststellen, wenn du selber die "wahrheit" kennst und die kirchenaussagen daran abgleichen kannstLieber Petronius,
also, was ist deine "wahrheit" zur theodizee?
Dieses Thema wolltest Du ja schon öfter genauer dargelegt haben und jetzt passt es gerade gut zum Thread. Gottes Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Bösen, dem Leid, Krankheiten, Geburtsschäden langjährigen Behinderungen .... zu beleuchten.
Die Lehre der Kirche, die die Präexistenz der Seele ablehnt und beim Tod den Untergang der Seele und des Körpers verteidigt, lässt wenig Spielraum, die Gerechtigkeit Gottes vernünftig zu begründen, noch dem menschlichen Leben einen Sinn abzuringen. Sie lokalisiert den Ursprung des Bösen im Paradies und nachdem die erste Schöpfung Gottes, das erste Menschenpaar, dermassen versagte, gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund, noch viele Milliarden weitere Paare zu erschaffen, denn beim letzten Gericht wird dann eine handvoll, wenns hoch kommt, zur Rechten Gottes stehen, alle anderen wandern in die ewige Verdammnis.
DAS kann's ja wohl nicht sein! Und diesen Zweifel kann ich äussern, auch ohne die Wahrheit kennen zu müssen - brauchst also gar nicht erst zu fragen!! Und was hätte es mit Religion zu tun - Rückbindung an / zu Gott, wenn der Mensch erschaffen wird, nach einem mehr oder weniger kurzen Leben wieder untergeht, seine Seele aber ein paar Milliarden Jahre später wieder erschaffen wird um dann den Weg in die ewige Verdammung anzutreten - NUR etwa 99,9% - der Rest geht in den Himmel ein.
Ob es wohl noch Menschen gibt, die daran glauben? Ob Gott wohl seine Taktik änderte, als in der frühen Kirche jeweils ein Gremium alter Männer auf Anweisung politischer, macht- und geldgieriger Würdenträger Beschlüsse fassten und Bannflüche ausstiessen - in grober Weise gegen das Gebot der Liebe verstossend? Oder ob das nicht doch eher Anweisungen von ganz dunkler Seite waren?
Nun, das sind ein paar Überlegungen, die sich jedes venunftbegabte Wesen machen müsste, denn die Liebe, Weisheit, Grösse und Vollkommenheit Gottes ist damit nicht zu vereinbaren.
Ob obiger Bannfluch wohl Wirkung zeigt, wenn ich es wage, das eine oder andere Dogma anzuzweifeln? Der Papst war damals ja noch nicht unfehlbar!
Um zum Thema zurückzukommen, die Sünde wider den hl. Geist, so kann diese ja vernünftigerweise nur auf Heller und Pfennig in einem nächsten Erdenleben gesühnt werden. Und damit wäre auch die Frage der Wiedergeburt von Elias ohne unmöglichen Kunstgriff gelöst. Und Lk. 10,18 wäre auch kein Problem mehr.
Das Menschenleben erhält plötzlich einen Sinn, was man in diesem nicht schafft, schafft man im nächsten und eine ewige Verdammnis gibt es nicht - widerspricht der Liebe Gottes, denn wer nicht wiedergeboren wird ...
Aber das ist nur eine Idee - ein Geschichtlein wirst Du vermutlich sagen. Aber wie immer bin ich gespannt auf Deine wohlwollende Antwort.

