16-07-2023, 19:04
(13-07-2023, 08:22)Geobacter schrieb: Die Theodizee ist also auch ein Wahrheitsproblem, @Farius. Weswegen die Aussage, dass es sich im Fall der Theodizee unmöglich um Wahrheit handeln könne, einfach nur eine glatte Lüge wäre. Um so mehr, als man sich eingestehen muss, die Wahrheit noch gar nicht mal zu kennen.
Was dann aber die Frage aufwirft, warum eine solche Aussage gegenüber anderen Mitmenschen dann überhaupt nötig ist.
Zumal ja bei genauerem Hinschauen (Carles Darwin hat sich ausgiebig damit beschäftigt) sich all das Leid in der Welt viel besser verstehen und begreifen lässt, wenn man den Glauben an einen gütigen aber launischen Schöpfergott, welchem man ständig schmeicheln und alle Aufmerksamkeit zukommen lassen muss, in der Hoffnung, vom Schicksal nicht benachteiligt zu werden.... außen vorlässt.
Lieber Geobacter,
Die Theodizee ist die von Leibniz gestellte Frage, vereinfacht dargestellt, wie sich die Liebe und die Gerechtigkeit Gottes mit dem Bösen und dem Leid in Einklang bringen lässt.
Deinem scharfen Intellekt ist es natürlich nicht entgangen, dass ich hier meine Aussage nicht sorgfältig genug zu Papier gebracht habe.
Die von Dir erwähnte Evolutionstheorie oder der Darwinismus gründet auf zwei unbegründeten Annahmen: a) die höheren Lebensformen sind über Mutation und Selektion aus niederen hervorgegangen und b) die ersten einzelligen Organismen entstanden durch eine "Biogenese" zufällig aus organischer Materie.
Die Evolutionstheorie ist in höchstem Masse spekulativ und beruht auf einem wissenschaftlichen Wunschdenken, denn es gibt kein theoretisches Modell, das zeigen würde, wie Leben aus Materie entstehen kann und wie - über eine hypothetische Akkumulierung vieler kleiner, vorteilhafter Genmutationen - Einzeller zu Mehrzellern, Fische zu Amphibien, Amphibien zu Reptilien und Reptilien zu Säugetieren werden können. Hätte diese Entwicklung stattgefunden, müsste es zB Übergangsformen geben, die zu 90% Reptil und 10% Säugetier sind (oder andere Verhältnisse). Solche kuriosen Formen lassen sich aber nirgendwo im gesamten Fossilbestand finden und wären vermutlich auch nicht lebensfähig gewesen. Zudem hätten zum Überleben immer gleichzeitig männliche und weibliche Formen entstehen müssen, was die Unwahrscheinlichkeit noch erhöht.