19-07-2023, 14:52
(19-07-2023, 09:26)wpkatz schrieb: Mich würde ja interessieren, warum die Kreationisten für die Welt einen Uhrmacher brauchen, für "Gott" aber nicht, sondern zufrieden sind, dass der "schon immer war". Das verschiebt das Problem ja nur um eine Stufe und löst gar nix.
Hallo wpkatz,
... für "Gott" wird kein "Uhrmacher" angenommen/gedacht. Bereits Aristoteles schuf den Begriff des "unbewegten Bewegers" und meinte damit eine Kraft, welche alle Bewegungen auf der Welt verursacht, selber aber von nichts bewegt wird...
Die Bewegung in diesem Sinne kann als der fundamentale Begriff der Physik angesehen werden. Der antike Naturwissenschaftler und Philosoph Aristoteles definiert Bewegung wie folgt: „Das endliche Zur-Wirklichkeit-Kommen eines bloß der Möglichkeit nach Vorhandenen, insofern es eben ein solches ist – das ist Bewegung“. Nach Aristoteles’ Auffassung muss jede Veränderung bereits in den Möglichkeiten des sich verändernden Dings angelegt sein. Wird diese Anlage realisiert, dann ist dies eine Veränderung. Aristoteles selbst gibt folgendes Beispiel: „Wenn etwas, das gebaut werden kann, insofern wir eben diese Eigenschaft von ihm aussagen, zu seiner endlichen Verwirklichung kommt, dann wird es eben gebaut und dies ist dann ‚Bauen‘ “...
Weil aber nun mal für den Begriff "Gott" dem Menschen keine gültige Beschreibung vorliegt, müssen dafür eben Ersatzbilder herhalten, wie sie ja nicht nur in der Bibel zu finden sind! Auch der Begriff "Jahwe" ist lediglich ein jüd. Wort, von dem die Israeliten glaubten, er sei ihr persönlicher "Stammesgott", allen anderen "Göttern" weit überlegen.
Greifbar ist dieser Begriff also nicht - aber für manche durchaus "erfahrbar".
Folgt man z.B. der "Urknall-Theorie", wie sie der überwiegende Teil der Wissenschaft vertritt, so entstand unser Universum vor ca. 14 Milliarden Jahren aus dem Nichts, mit einem unendlich kleinen, unvorstellbar heißen Punkt. Es dehnte sich aus, kühlte ab, die Entwicklung begann. Es dehnt sich weiterhin aus - und die Evolution ist noch nicht abgeschlossen.
Heute existieren im Raum der vielen Vermutungen auch Gedanken über andere Universen. Der Begriff Parallelwelt, auch Paralleluniversum, bezeichnet ein hypothetisches Universum außerhalb des Bekannten. Die Gesamtheit aller Parallelwelten wird als Multiversum bezeichnet. Die Annahme von Parallelwelten wird in der Philosophie schon seit der Antike erörtert.
Leider konnte/kann aber bisher kein Gedankenansatz, sei er nun "wissenschaftlich, philosophisch oder religiös", zum eigentlichen Rätsel des von unseren Sinnen und der Gehirnzentrale auf diese spezielle Weise so "erlebten" Daseins - im Sein - einen ganzheitlichen, umfassenden und fundierten Beitrag abliefern. Es bleibt vorläufig lediglich beim Erkennen/Erforschen der "Gegenständlichkeit" und ihren einzelnen Zusammenhängen.
Wer sich darüber wundert, darf sich auch gleich fragen: "Wie sollte es denn auch anders sein ...?"
So bilden sich eben (nicht nur hier!) Sprach-und Zahlengebäude, in welchen Bewiesenes, Erkanntes, Vermutetes und Geglaubtes die völlig unterschiedlichen Stockwerke für sich belegen...

Gruß von Reklov
Folgt man