21-07-2023, 02:17
Was willst Du mit diesem Thema eigentlich besprechen? Musst Du wirklich dauernd diesen Unsinn mit der angeblichen Bedeutungsverschiebung vom Hebraeischen zum Griechischen wiederholen?
Das ist, wie schon oft erwidert, ein vollkommen falscher Vorwurf. Scheol und Hades waren mehr oder weniger als Konzept identisch, und die Entwicklung zur Hoelle geschah innerhalb des Judentums durch persischen, nicht griechischen Einfluss. Fuer Malach gilt das aehnlich, da die alttestamentarischen Vorstellungen sich innerhalb der hebraeischen Welt von den typisch mesopotamischen Mischwesen bis hin zu von Menschen nicht zu unterscheidenden Wesen erstreckte. Nefesch mag mit Blut verbunden sein, aber halt auch mit Atem, genau wie Psyche, und beschreibt die "Lebenskraft" ohne transzendente Anteile.
Als Fazit kann man hier also feststellen, dass die hebraeischen und griechischen Woerter in diesen Faellen vollkommen aequivalent sind und dieselben Vorstellungen transportieren, weshalb das Problem, das Du hier und schon zig mal anderswo postuliert hast, nur in Deiner Fantasie existiert. Ein tatsaechlicher Unterschied besteht aber im Koerper/Seele Dualismus, den es in der juedischen Vorstellung nicht gab, was man noch bei Paulus sehen kann.
Origenes hatte ja diverse Versionen der Septuaginta. Leider hat die Kirche die nicht bewahrt, so dass wir nur auf wenige Quellen zurueckgreifen koennen. Was ich schon oefter angesprochen habe, ist, dass der Schiedsspruch waehrend des sogenannten "Apostelkonzils" in der Apostelgeschichte auf dem Text der Septuaginta beruht, der in diesem Fall erheblich vom hebraeischen Text abweicht.
Ansonsten ist da leider nicht viel zu sagen. Das Buch Daniel ist sicherlich ein anderer Fall, wo einige Textteile nur auf Griechisch existieren.
Grundsaetzlich sehe ich das Problem, dass Du israelitische bzw. juedische Vorstellungen aus irgendeinem Grund als eine Art monolithischen, alle Zeiten unveraendert ueberstehenden Komplex siehst. Nichts ist weiter entfernt von den tatsaechlichen Gegebenheiten als solch eine Vorstellung. Alle moeglichen Konzepte aenderten sich drastisch in der grossen Zeitspanne, die das AT umspannt. Dabei spielen sicherlich Kontakte mit den Nachbarvoelkern eine Rolle - griechische Philosophie und persische Religion haben da ihre Spuren hinterlassen - aber das hat nichts mit den Uebersetzungen zu tun.
(21-07-2023, 00:07)Sinai schrieb: Bibelhebräisch Malach מַלְאָךְ in altgriechisch Angelos ἄγγελος umzuwandeln, war schon ein Fehler, denn ein Wort der altindogermanischen Begriffswelt kann kein kultisches Wort der altsemitischen Begriffswelt abbilden!
Und dann wurde der hebr. Scheol zum gr. Hades gemacht (altgriechisches Reich der Schatten!) und aus hebr. Nephesch wurde etwas ganz anderes, nämlich die gr. Psyche
Das ist, wie schon oft erwidert, ein vollkommen falscher Vorwurf. Scheol und Hades waren mehr oder weniger als Konzept identisch, und die Entwicklung zur Hoelle geschah innerhalb des Judentums durch persischen, nicht griechischen Einfluss. Fuer Malach gilt das aehnlich, da die alttestamentarischen Vorstellungen sich innerhalb der hebraeischen Welt von den typisch mesopotamischen Mischwesen bis hin zu von Menschen nicht zu unterscheidenden Wesen erstreckte. Nefesch mag mit Blut verbunden sein, aber halt auch mit Atem, genau wie Psyche, und beschreibt die "Lebenskraft" ohne transzendente Anteile.
Als Fazit kann man hier also feststellen, dass die hebraeischen und griechischen Woerter in diesen Faellen vollkommen aequivalent sind und dieselben Vorstellungen transportieren, weshalb das Problem, das Du hier und schon zig mal anderswo postuliert hast, nur in Deiner Fantasie existiert. Ein tatsaechlicher Unterschied besteht aber im Koerper/Seele Dualismus, den es in der juedischen Vorstellung nicht gab, was man noch bei Paulus sehen kann.
(21-07-2023, 00:07)Sinai schrieb: Daher wäre die Urversion der Septuaginta interessant, wie 'Ulan' anmerkte.
Wahrscheinlich finden wir darin so manchen Leckerbissen zur besseren Interpretation auch der Apokalypse
Origenes hatte ja diverse Versionen der Septuaginta. Leider hat die Kirche die nicht bewahrt, so dass wir nur auf wenige Quellen zurueckgreifen koennen. Was ich schon oefter angesprochen habe, ist, dass der Schiedsspruch waehrend des sogenannten "Apostelkonzils" in der Apostelgeschichte auf dem Text der Septuaginta beruht, der in diesem Fall erheblich vom hebraeischen Text abweicht.
Ansonsten ist da leider nicht viel zu sagen. Das Buch Daniel ist sicherlich ein anderer Fall, wo einige Textteile nur auf Griechisch existieren.
Grundsaetzlich sehe ich das Problem, dass Du israelitische bzw. juedische Vorstellungen aus irgendeinem Grund als eine Art monolithischen, alle Zeiten unveraendert ueberstehenden Komplex siehst. Nichts ist weiter entfernt von den tatsaechlichen Gegebenheiten als solch eine Vorstellung. Alle moeglichen Konzepte aenderten sich drastisch in der grossen Zeitspanne, die das AT umspannt. Dabei spielen sicherlich Kontakte mit den Nachbarvoelkern eine Rolle - griechische Philosophie und persische Religion haben da ihre Spuren hinterlassen - aber das hat nichts mit den Uebersetzungen zu tun.