(02-09-2023, 23:36)Ulan schrieb: . . . dass ein Grossteil der die RKK verlassenden Menschen einfach in die Gruppe der Nichtreligioesen wechselt.
Oberflächlich betrachtet, ja. Da wird der Kirchenaustritt gerne synonym mit ungläubig verwendet. Aber oft sind es die gläubigsten Katholiken, die aus Protest die Kirche verlassen, so wie schon vor vielen Jahrhunderten.
- Einerseits sind es viele "Erneuerer" die austreten
- Andererseits sind es viele "Bewahrer" die austreten
Die Motivlage ist uneinheitlich. Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die keiner kann. Wenn die Kirche einer der beiden Seiten entgegenkommt, vergrämt sie die Menschen der anderen Seite, und vice versa
Es ist immer interessant, nicht bloß die offiziellen Aussagen der Kirchenführung der RKK zum Thema Kirchenaustritte zu hören, sondern auch die einzelnen Leute. Wie gesagt: oft unterschiedliche und sogar gegensätzliche Motive!
Könnte es nicht sein, dass die RKK zu groß geworden ist? Weit mehr als tausend Millionen Mitglieder auf verschiedenen Kontinenten, in verschiedenen Kulturen, Wohlhabende, Bettler, Gebildete, Ungebildete, Junge, Alte, junge Erneuerer, junge Bewahrer, alte Erneuerer, alte Bewahrer, Liebhaber der lateinischen Liturgie, Ablehner der lateinischen Liturgie, Liebhaber von rhytmischen Messen mit Gitarrenbegleitung, englischem Gesang, Flöte und Rassel und Geige und hüpfen und klatschen, Liebhaber von getragenem Gesang mit Orgelbegleitung, unterschiedlichste Ansichten zum Eherecht, zum Familienrecht, zur Kindererziehung, die einen wollen die Kinder ins Gymnasium bringen, die anderen zitieren Jesusworte "Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Macht euch keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?"