12-11-2023, 15:13
(04-08-2023, 23:36)Ulan schrieb: Ja sicher hat das Judentum das, aber das ist trotzdem durch eine sehr eigene Brille gefiltert worden. Man kann andererseits natuerlich die synkretistischen Gottheiten der hellenistischen Welt zaehlen. Eine einfache Gleichsetzung, wie z.B. die Interpretatio graeca (Jahwe = Zeus, etc.), faellt normalerweise nicht darunter, aber es gibt ja griechisch-aegyptische Mischgottheiten.
Das fuehrt jetzt aber alles vom Thema weg. Mir ging es einfach nur darum, darauf hinzuweisen, dass der "Reinheitsanspruch" der monotheistischen Grossreligionen, der auch Synkretismus oft als Haeresie brandmarkt, im Zusammenhang eines Religionsforums nicht weiter interessiert. Heutzutage darf sich jeder seine eigene Mischung anruehren, wenn er will, und ob das mit irgendwelchen christlichen Dogmen vereinbar ist, ist dabei uninteressant.
Hallo Ulan,
... bei all den so bemühten Überlegungen zur Lehre der göttlichen Liebe ... etc., sollte nicht übersehen werden, dass es seit jeher völlig unterschiedliche Auslegungen und Deutungen über das Wort "Gott" gab - und gibt. So unterscheidet sich der Polytheismus vom Monotheismus und der Gott der monotheistischen Religionen ist wiederum ein anderer, als derjenige, welcher z.B. von Philosophen auf deren Weise sprachlich hinterfragt oder vorgelegt wurde/wird!
Zudem sollte beachtet werden: All dasjenige, was Menschen anhand der sie umgebenden Realität und der damit verbundenen Naturgesetze er- und somit auch begreifen können, sind lediglich "Indizien" für den uns unbekannten "Gott". Mit keiner menschlichen Sprachdeutung ist diese "Wesenheit" korrekt zu beschreiben. Wie denn auch, - kommt doch die Menschheit schon bei der Gravitation, der Herkunft des Lebens oder bei der Dunklen Energie an Grenzen, die sie nicht ergründen kann, mag sie auch diese oder jene "Auslegungen zur Welt" logisch gut formulieren oder sogar mathematisch völlig korrekte Berechnungen "aufstellen".

Die Mischungen, welcher sich heute jeder über "Gott" anrühren kann und darf, könnte man also mit "Zaubersprüchen" vergleichen, wie sie Magier für ihre Zwecke und Riten erfunden haben!

Mein bevorzugter Gedanke dazu ist: Es darf wenigstens ein Ding angenommen werden, dass die Notwendigkeit seiner Ursache nicht außerhalb seiner selbst hat, sondern die Ursache der Notwendigkeit aller anderen Dinge ist.
Gruß von Reklov