16-03-2007, 21:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-03-2007, 13:42 von Alanus ab Insulis.)
Mont-Blanc schrieb:Die Mönche hätten sich auch gegen die Folterungen und Schikanierungen wehren können die sie in Tibet durch die Chinesen erfahren haben. Sie durften(wollten) aber nicht.
Und wie kann es dann sein, dass der Dalai Lama, als er noch offizielles Oberhaupt des souveränen Staates Tibet war, Oberhaupt des tibetischen Militärs war?
Zugegeben die tibetische Armee war eher eine freiwillige Säldnerarmee, die sich aus Einheimischen rekrutierte, die Tibet gegen die Rote Armee verteidigen wollten. Ich habe damit auch kein Problem, denn es war schließlich eine nationale Notwehrmaßnahme.
Probleme habe ich nur, wenn man Mönchen Pazifismus nach sagt, gleichzeitig aber dem religösen und spirituellen Oberhaupt, das auch aus dem Mönchtum kommt, einen militärischen, wie unfortschritlich und unorganisiert auch immer, Aufgabenbereich zuordnet.
Desweiteren bezeugen viele chinesische Berichte, dass in der Tang-Dynastie gelegentlich Mönche, ja ganze Klöster, die sich dem Wushu verschrieben hatten, in Kriege zogen bzw. in einzelnen Schlachten gekämpft haben.
Ich möchte gar nicht näher darauf eingehen, und es mag sein, dass es im grossen kontext eher Ausnahmen waren, aber fakt ist, dass diese historisch belegten Tatsachen eine ziemlicher Anachronismus zur sonst so populären Überzeugungen eines buddhistischen Pazifismus ist.
Und in diesem Sinne wird vor allem die Gewaltlosigkeit gegenüber Tieren eher zur Farce.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)

