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Kontakt mit fremdem Gedankengut
#15
Hallo :)
Um nochmal auf "Kulturbesorgnisse" zurueckzukommen, wonach da manche wirklich nicht viel selbst mit Kultur zu tun zu haben scheinen, hab ich was zusammengesucht, erstmal aus der Tuerkei - wo Ihr mir zweifellos zustimmt, dass darin vorwiegend Muslime wohnen und auch regieren.

Dazu noch die "Beweise" warum das alles ein Muslim nicht koennte...
- das ist schon ruehrend, echt.

Ich rede hier vertretungsweise fuer 1 Milliarde Original-Muslime - von denen auch hier in Land die meisten sind - und hier wird einfach stur weiter argumentiert als handle es sich um ausschliesslich die bemuehten "Islamisten", diie mit Koranen schwenkend uns westliche Laender anscheinend schon alle in mancher Forenbesucher Augen schon feste "umzingelt haben"?
Zitat:Türken wurden mit Oper und Balett bereits vor Verkündung der Republik bekannt.
Osmanische Botschafter haben ihre in Europa gesammelten Eindrücke nach Istanbul weitergeleitet.
Auch der italienische Musiker Giuseppe Donizetti wurde als Hofkapellmeister in den osmanischen Hof gerufen, wo er das Publikum mit der Gattung Oper und Balett vertraut machte.
Opern- und Balettaufführungen wurden in der Tanzimat- und Mesrutiyet-Epoche fortgesetzt; das Interesse an Opernaufführungen war groß genug, um den Bau von Opern-Gebäuden in die Wege zu leiten.
Atatürk indessen, der der Geschichte seinen Stempel auftrug, begnügte sich, im Gegensatz zu anderen Führern, nicht damit, einen politischen Befreiungskampf zu führen. Im Rahmen seiner Kulturrevolution, die für ihn das wichtigste Ziel war, bekamen die Aktivitäten zur Etablierung von Oper und Balett als universale Kunst auch eine institutionelle Absicherung.
Als nach Gründung der Republik sich die polyphone Musik in der Türkei verbreitete, wurde die Oper als höchste Musikausprägung angesehen. Folgerichtig bemühte man sich, in möglichst kurzer Zeit eine türkische Oper zu gründen.
1930 wurde in Istanbul ein Opernverein gegründet, der 1934 Verdis Oper "La Traviata" in Szene setzte.
Als im selben Jahr Schah Reza Pahlevi die Türkei besuchte, wurde eine Aufführung von Adnan Sayguns Oper "Özsoy" auf der Bühne des "Volkshauses" in Ankara mit Erfolg und in Anwesenheit von Atatürk und dem Schah verwirklicht. Diese Vorstellung war ein bedeutendes Ereignis in der türkischen Operngeschichte, denn dieses Ereignis hat gezeigt, daß die Haltung Atatürks bezüglich einer Institutionalisierung von Oper und Balett in der Türkei richtig war und so der Weg dafür geebnet war, auf dem eingeschlagenen Weg fortzufahren.
Mit der Eröffnung des akademischen Jahrs 1936 des Staatlichen Konservatoriums in Ankara wurde die Bühne des Konservatoriums eröffnet, auf der die Studenten der Abschlußklasse ihre Aktivitäten zur Gründung einer Oper diszipliniert und zügig vorantrieben.
Bei der Entwicklung der Oper leisteten der aus Deutschland kommende berühmte Komponist Paul Hindemith und der Opern-Regisseur Carl Ebert wichtige Beiträge.
Schließlich konnten 1940 die jungen Studenten als Pioniere der türkischen Oper einen erten Opernabend inszenieren, dessen erster Teilaus Mozarts Singspiel "Bastien und Bastienne" und dessen zweiter Teil aus dem zweiten Akt von Puccinis "Madame Butterfly" bestand. 1941 folgten Puccinis "Tosca" und "Madame Butterfly" in voller Länge, gefolgt von Beethovens "Fidelio"....

- und so fort bis zur Gegenwart:

Die Generaldirektion für staatliche Opern und Balette hat ihren Hauptsitz in Ankara und hat in İstanbul, İzmir und Mersin Provinzial-Vertretungen, die eigene Opernhäuser betreuen. Oper und Balett sollen in der ganzen Türkei Verbreitung finden. So wurden mit Kabinettsbeschluß Provinzialvertretungen auch in Samsun, Antalya, Gaziantep, Sivas und Van eröffnet.

Im Rahmen der staatlichen Oper und dem Balett sind auch moderne Tanzgruppen und eine Ankaraner Popgruppe errichtet worden, die auf ihren Gebieten die Universalität der Bühnenkunst demonstrieren wollen. Darüberhinaus gibt es landesweit und besonders an den Universitäten Amateurgruppen auf dem Gebiet des modernen Tanzes.


Zitat:Das Theater 
- Das türkische Theater reicht von dramatischen Spielen, die in Anatolien vor der Landnahme der Türken heimisch waren, bis zum zeitgenössischen türkischen Theater. Primitive Zeremonien, im Namen der Götter durchgeführte Rituale, Beglückwünschungen im alltäglichen Leben und Trauer- oder Fruchtbarkeitsriten der alten vorderasiatischen Zivilisationen haben sich im Laufe langer Jahre in Schauspiele verwandelt.
Auch in der seldschukischen und osmanischen Epoche hat man zu Anlässen wie Hochzeiten, Beglückwünschungen oder Geburten Feierlichkeiten durchgeführt, in denen Stücke mit dramatischen Charakter zur Schau gestellt wurden.

Bei den Schauspielen in der Tradition des Volkstheaters denkt man in erster Linie an öffentliche Märchen- und Geschichtenerzähler, an Marionettenspiele, an kürzere Stücke mit den beiden Witzfiguren Karagöz und Hacivat oder an "Ortaoyunu" genannte alttürkische Volksschauspiele. Das türkische Marionettenspiel, das östlichen Ursprungs ist, erlebte eine bis zum Ende des 19.Jhds andauernde Entwicklung.

Die Theater von Ankara, Istanbul, Izmir, Bursa, Adana, Trabzon, Diyarbakir, Antalya, Erzurum, Van, Sivas und Konya verfügen über eigenes örtliches künstlerisches Peronal und führen in ihren jeweiligen Regionen jeden Monat regelmäßig Tourneen durch.
Diese staatlichen Bühnen veranstalten auch Festspiele für Kindertheater und große anatolische Tourneen und bieten solchermaßen in allen Bezirken, Kreisen und verschiedenen Dörfern Schauspielvorführungen an.
Sie setzen jedes Jahr mehr als 125 verschiedene Stücke in Szene und verfügen über 32 feste Bühnen, von denen sich 9 in Ankara und jeweils 4 in Istanbul, Izmir und Bursa befinden.


Zitat:   Volkstümliche Gedichte, Volksweisen, Sagen und Märchen sind anonyme Werke der Volksliteratur. Ferner machen volkstümliche Erzählungen und vom Meddah (öffentlicher Märchen- und Geschichtenerzähler) vorgetragene Geschichten, die Karagöz-Schattenspiele und "Ortaoyunu" genannte Volksschauspiele einen wichtigen Teil der anonymen Volksliteratur aus.

- Die in der 2.Hälfte des 16.Jhds ausgebrochenen inneren Unruhen und das in Anatolien entstandene Chaos bewegte das unter schweren Umständen leidende Volk dazu, neue Auswege und Hoffnungen zu suchen. Der sogenannte "Sii-Batini" Glaube, der sich mit seiner toleranten, liebevollen und lebensfreudigen Eigenart unter dem Volk verbreitete, beeinflußte ebenfalls die Literatur. Die im Rahmen dieses Glaubens entstandene Alevi-Bektasi-Literatur verzeichnete eine andere Entwicklung als die mystische Volksdichtung. Werke alevitischer Bektasi-Dichter haben innerhalb der mystischen Volksliteratur einen anderen Charakter und werden mit der nicht religiösen Volksliteratur verbunden. Pir Sultan Abdal, der berühmte Vertreter der Alevi-Bektasi-Literatur, behandelte in seinen Gedichten Themen wie Menschenliebe, Brüderschaft, Gleichberechtigung, Frieden und Einheit zwischen Gott und Menschen, die heute noch ihre Aktualität wahren. Der Einfluß von Pir Sultan Abdal hält heute noch an, der seine Gedanken perfekt ausdrücken und die humanitäre Seite seines Glaubens betonen konnte. 
  Eine weitere nicht religiöse Art der Volksliteratur war die im 16.Jhd entstandene "Asik-(Volkssänger)-Literatur". Die legendären Meister dieser Literatur wie Köro¤lu und Karacao¤lan stammen aus dieser Zeit. Köro¤lu wurde zum Symbol des mutigen Widerstandes gegen gesellschaftliche Mißstände und Probleme und brachte in seinen Gedichten Gefühle wie Tapferkeit, die Liebe zur Natur, Menschenliebe u.a. zur Sprache. Karacao¤lan dagegen, der sich streng an die Tradition der Volksliteratur hielt, ist der berühmteste Vertreter der Liebesgedichte.
Çildirli Asik Senlik, Gevheri, Emrah, Seyrani und Dadalo¤lu sind weitere wichtige Dichter der Asik-Literatur.
- Die Volksliteratur entwickelte sich bis in die heutigen Tage auf der gleichen Linie. Heute noch werden die Jahrhunderte alten Traditionen, obwohl auch neue Themen und aktuelle Probleme Inspirationsquellen sind, fortgesetzt. Asik Veysel Satiro¤lu, Dursun Cevlani, Davut Sulari, Sabit Ataman, Daimi,  Mahsuni Serif, Neset Ertas, Seref Tasliova, Murat Çobanoglu und Musa Eroglu zählen zu den berühmten Volksdichtern der heutigen Tage.

-  Wendung zum Westen. Im 19.Jhd trat anstelle der Divan-Literatur, die sich nicht erneuern konnte, die sich unter westlichem Einfluß entwickelnde Tanzimat-Literatur in den Vordergrund.
In der Tanzimat-Literatur, in der die westliche Literatur zum Vorbild genommen wurde, schrieb man Romane, Theaterspiele, Geschichten, Artikel, Memorien, Essays und Kritiken, welche in der Divan-Literatur nicht vorkamen. Gemeinsam mit der in dieser Periode beginnenden Zeitungsberichterstattung wurde der Weg für eine Literatur geebnet, die sich gesellschaftlicher und sozialer Themen widmete. Literatur und Presse waren miteinander verbunden, denn es waren vor allem die Literaten, die die Berichte in den Zeitungen schrieben.

- Die Künstler der Tanzimat-Literatur standen unter dem Einfluß der Klassik, Romantik und des Realismus, achteten auf die Schlichtheit der Sprache und hatten das primäre Ziel, das Volk aufzuklären. In dieser Periode schrieb Sinasi das erste Theaterstück im westlichen Sinne "Sair Evlenmesi" (Die Heirat des Dichters). Weitere wichtige Literaten dieser Periode waren Namik Kemal, Ziya Pasa, Semsettin Sami und Recaizade Mahmut Ekrem. 

- In der literarischen Bewegung mit dem Namen "Edebiyat-i Cedide", deren Künstler in der Zeitschrift "Servet-i Fünun" ihr Sprachrohr fanden, stand eine reine Kunstauffassung im Vordergrund. Der Grund für diesen Rückzug auf die reine Kunst war wahrscheinlich der Druck und die Zensur von Abdülhamit ll.

- Die wichtigsten Erneuerungen in dieser Periode wurden in den erzählenden Gattungen (Geschichten und Romane) eingeleitet. Die Romane des ersten und größten türkischen Romanschreibers Halit Ziya Usakligil "Mavi ve Siyah" (Blau und Schwarz) und "Ask-i Memnu" (Verbotene Liebe) sowie der erste psychologische Roman, "Eylül" (September) von Mehmet Rauf, zählen zu den wichtigsten Werken aus dieser Periode.

- Die nationale Literaturbewegung. Schriftreform von 1928: In den 30'er Jahren entstanden die ersten Beispiele der Literatur, die sich der gesellschaftlichen Realität zuwandte.
- In den 40'er Jahren entwikkelte Sabahattin Ali eine gesellschaftlichrealistische Linie, während Sait Faik Abasiyanik eine neue Erzählauffassung vertrat, bei der er anstelle von gesellschaftlichen Problemen mehr das Leben des kleinen Mannes gefühlsvoll in Betracht zog.
In seinen Romanen "Içimizdeki Seytan" (Der Teufel in uns; 1940) und "Kürk Mantolu Madonna" (Madonna mit Pelzmantel; 1943) macht Sabahattin Ali eine psychologische Analyse der Auswirkung der kulturellen Veränderungen auf die einzelnen Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten.

- Andere Autoren wie Tarik Bugra, Oktay Akbal, Cevat Sakir Kabaa¤açli, Haldun Taner, Cevdet Kudret und Samim Kocagöz schrieben realistische Werke.

In der Dichtung entstand als Reaktion auf die bisher vorherrschende Gedichtsdarstellung sowie auf Nazim Hikmet die "Garip Bewegung", welche diese Periode prägte. Die Bewegung wurde nach dem Werk "Garip" (der Sonderbare) (1941) benannt, das die Gedichte ohne Versmaß, Reim und fern von poetischen Regeln von Orhan Veli Kanik, Oktay Rifat und Melih Cevdet Anday umfaßte.

In kurzer Zeit fand diese Bewegung, die den Alltag und einzelne Themen mit der Schlichtheit der Alltagssprache behandelte, mehrere junge Anhänger. Berühmte Dichter wie Necati Cumali, Bedri Rahmi Eyübo¤lu und Behçet Necatigil wurden ebenfalls von dieser Bewegung beeinflußt.

- In der Dichtung hielt der Einfluß der Garip-Bewegung auch zu Beginn der 50'er Jahre an. In den darauf folgenden Jahren entstand als Reaktion auf die Garip-Bewegung die sog "Zweite Neue Bewegung". Mit dieser Bewegung kam an die Stelle der leicht zu verstehenden Sprache der Garip-Bewegung eine auf spezielle Assoziationen in der Phantasie des Dichters beruhende Erzählweise.
- Man wurde außer vom Existentialismus auch vom Surrealismus beeinflußt. Diese dichterische Darstellungsweise, die in den Werken von Cemal Süreya, Edip Cansever, Turgut Uyar, Ilhan Berk, Özdemir Asaf und Kemal Özer zu sehen ist, wies in den nachfolgenden Jahren Unterschiede auf.
 

erstmal soviel zum Anfang.
mfG WiT :)
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Kontakt mit fremdem Gedankengut - von Moski - 26-02-2007, 02:28
RE: Kontakt mit fremdem Gedankengut - von WiTaimre - 27-02-2007, 07:05
RE: - von Moski - 28-02-2007, 14:53
RE: Kontakt mit fremdem Gedankengut - von WiTaimre - 02-03-2007, 05:30
RE: - von Moski - 05-03-2007, 13:35
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RE: - von Moski - 06-03-2007, 13:27
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