28-01-2024, 20:24
(27-01-2024, 16:49)Gundi schrieb: Ich glaube nicht, dass eine unzureichende Kommunikation das Problem ist. Vielmehr sind es die Maßnahmen selbst. Die Leute verstehen zb. nicht, warum D aus Kohle und Atom aussteigt obwohl die erneuerbaren Energien noch nicht ausreichend ausgebaut sind und wir Gas aus zweifelhaften Staaten importieren müssen
wenn du es nicht verstehst, erklär ich es dir natürlich gern:
der atomausstieg war schon lange beschlossen, die akw-betreiber haben sich darauf eingerichtet und ihre kraftwerke so gefahren, daß sie gerade noch bis zum beschlossenen ausstiegstermin durchhalten. also z.b. revisionen aufgeschoben, weil ja eh abgeschaltet wird, oder die brennstäbe bis zum (wirtschaftlichen) maximum des "abbrands" oder darüber hinaus gefahren. eine lebenszeitverlänferung der uraltreaktoren ist auch nicht so einfach möglich - kurz: jeglicher weiterbetrieb wäre aufwendig, teuer und damit wenig wirtschaftlich gewesen. neubau ist aufgrund preis und bauzeit sowieso illusorisch
aus der kohle wurde ausgestiegen, weil es sich um die mit abstand umwelt- und klimaschädlichste form der stromerzeugung handelt, die zudem aufgrund der co2-abgabe immer teurer wird, und das in weitaus höherem maße, als das bei gas der fall ist
daß "die erneuerbaren Energien noch nicht ausreichend ausgebaut sind", ist zwar richtig, liegt aber auch daran, daß die leute glaubten, ja eh noch zeit zu haben und in teils völlig irrationaler weise gegen ee angingen
natürlich wurden fehler gemacht, vor allem in der rückschau als solche erkannt - aber im nachhinein ist halt auch leicht besserwissen
Zitat:Oder dass das Einbürgerungsrecht ausgrechnet jetzt gelockert wird, wo muslimischer Antisemitismus sich auf den Straßen Bahn bricht und es keinerlei Konzept für eine bessere Integration in Schule und Gesellschaft gibt und sich stattdessen Parallelgesellschaften bilden
antisemitismus ist ein problem, aber nicht in erster linie eins der muslime in d. mit dem einbürgerungsrecht hat er sowieso nichts zu tun. konzepte für besere integration gibt es zuhauf - sie werden aber aus "fremdenfeindlichen", wie man so schön sagt - eigentlich aber nationalistisch-völkisch-rassistischen motiven nicht umgesetzt. die bildung von parallelgesellschaften wurde schon zu "gastarbeiter"zeiten von der autochthonen mehrheit und politik betrieben, welche die "ausländer" nicht gleichberechtigt neben sich haben wollte, und ist keineswegs eine neue entwicklung. mit dem einbürgerungsrecht hat all das, wie gesagt, sowieso nichts zu tun
Zitat:Die Leute sehen, dass trotz Versprechen es keinerlei Besserung in den Bereichen Bildung, Bahn, Digitalisierung, Wohnungsmarkt gibt
das ist richtig. in der vergangenheit verbocktes kann aber niemand über nacht gesundzaubern, und heilige kühe wie der föderalismus oder die schuldenbremse weden halt nicht geschlachtet. denn würden sie das, wäre volkes zorn ja noch umso wütender
Zitat:Ich denke schon, dass man Menschen auch für schwierige Maßnahmen gewinnen kann, wenn sie denn sehen, dass es vorangeht
voran kann es aber nur gehen, wenn diese schwierigen maßnahmen überhaupt getroffen werden. da beißt sich die katze in ihren schwanz, und das nimby-prinzip regiert die populistische republik deutschland
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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