(13-02-2024, 19:09)Blue Star schrieb: Mich interessiert warum sich zB die Rechtfertigungslehre der Reformation an manchen Stellen in der Bibel bestätigt und an anderen eher widerspricht. Was zählt?
Was immer Du willst. Aus dem Grund gibt's ja verschiedene Konfessionen. Die Bibel ist halt in sich widerspruechlich.
(13-02-2024, 19:09)Blue Star schrieb: Aber dieses Sola Gratia/Sola Fide ist das was mich am meisten beschäftigt.
Das ist schon verstaendlich, da Luther das so am Herzen lag, dass er das "sola gratia" sogar in seine Bibeluebersetzung gemogelt hatte, spezifisch in den Roemerbrief (heutige "Lutherbibeln" haben das korrigiert). Auch seine Ablehnung des Jakobusbriefs beruhte auf diesem Punkt, da dieser Brief ausdruecklich die Wichtigkeit guter Taten fuer den Weg zur Erloesung betont.
Das "sola fide" beruht eher auf den Evangelien, die ja als eines der Hauptthemen haben, dass es der Glaube ist, der heilt. Das wird noch am Reinsten im Markusevangelium deutlich, wo bei den "Wunderheilungen" Jesu dieser oft rein gar nichts tut, ausser die Leidenden zur Einsicht zu bringen. Was sie heilt, ist ihr gefundener Glaube.
Ansonsten ist Uebertritt zum Protestantismus wohl eher schwieriger als umgekehrt. Da wurde, als ich zum letzten Mal ueber das Thema hoerte, noch Konfirmandenunterricht als Voraussetzung gefordert. Keine Ahnung, ob das heutzutage einfacher geht.