(27-03-2024, 17:48)exkath schrieb:(27-03-2024, 16:31)petronius schrieb: danke für diesen erneuten beweis deiner lernresistenz. denn du verstehst das anthropische prinzip also immer noch nicht, besser gesagt: willst es einfach nicht verstehenDas Anthropische Prinzip habe ich auch nicht verstanden. Scheint mir hiernach aber auch kein Beinbruch zu sein:
Das Anthropische Prinzip soll ja nichts beweisen. Es geht nur darum zu erklaeren, warum statistische Argumente, also dass es angeblich so unwahrscheinlich ist, dass alle Parameter des Universums genau so sind, dass sie Leben und auch uns ermoeglichen, sinnlos sind. Mit einer Probenanzahl von exakt 1 kann man keine Statistik machen, und dass das Universum so ist, dass wir in diesem Universum leben koennen, koennen wir nur feststellen, weil es uns gibt und wir uns so entwickelt haben, wie es dieses Universum zulaesst.
Daraus ergeben sich jetzt keine grossen Erkenntnisse, ausser dass es das Argument entsorgt, auf dem viele teleologische Gottesbeweise fussen.
Edit: Oder noch einmal anders: die teleologischen Gottesbeweise, die mit der Unwahrscheinlichkeit "genau passender" Parameter arbeiten, setzen stillschweigend voraus, dass jeder Wert fuer jeden Parameter jeden beliebigen Zustand annehmen koennte; wir haben keinerlei Grundlage fuer eine solche Annahme. Dass solche Pauschalannahmen in die Irre fuehren, hat man schon bei anderen Ideen auf der Basis sogenannter "nicht reduzierbarer Komplexitaet" gesehen (Auge, Protein-DNA-System, etc.), die sich auch in Luft aufloesten, als wir gesehen haben, wie die Wahrscheinlichkeitsrechnungen ploetzlich sehr viel freundlicher aussahen, als wir die Rahmenbedingungen besser verstanden. Alles, was wir sagen koennen, ist, dass es uns gibt, und dass wir so sind wie wir sind, weil wir nicht anders koennen, als uns an unsere Umwelt anzupassen. Das ist das simple Fazit.