Ekkard schrieb:Ich denke ein Amokläufer tut nichts anderes, als was wir alle auch machen würden, wenn es nicht die vielen "Wände" oder "Schutzwälle" um uns herum gäbe. Diese Schutzwälle können die Mauern unserer Häuser, unser Garten, ein Reihe lieber Menschen in unser Umgebung, die Ablenkung durch Lesen, Fernsehen, Funk oder PC sein. Es ist das erniedrigende Gefühl, "bedeutungslose Masse" in einer von Menschen wuselnden Welt zu sein. Zum Amoklauf kommt es, wenn Menschen wenigstens einmal jemand mit Bedeutung sein (und so viele von den Bösen da draußen mitnehmen!) wollen.
Dass dies tendenziell bei vielen Menschen so ist, kann man aus deren Forderungen ablesen, als sei "die Gesellschaft" für irgendwelche Bedürfnisse zuständig (Forderung nach Ernährung, Wohnen, geistige Heimat, Religion, ja sogar Sex und vieles andere).
Ich glaube auch, dass es mit der forderung , bedeutend sein zu wollen (und nicht nur ein nirgendwas sein ) , zu tun hat, aber ich glaube das macht noch lange nicht einen (bzw. diesen ) amokläufer aus.
Diese Forderung haben sehr viele Menschen. Viele leben es auch irgendwie aus , auch auffällig.
Ich glaube das , was du erwähnt hast,( mit der Forderung nach Ernährung, wohnen , geistige Heimat , Religion , ...., ), das ist , was Arthur Janov unter "Ersatzbefriedigug" definiert.
Sprich: in einer Neurose wurden bestimmten "Primärbedürfnisse " nicht befriedigt, und der Mensch strebt nach Ersatzbefriedigung für die nicht befriedigten Primärbedürfnisse.
Ich bin mir sicher, da draussen laufen sehr sehr viele Leute rum die ihr ganzes Leben nur damit verbringen diese Secundärbedürfnisse (Ersatzbefriedigungen) zu stillen. Eigentlich schade . Erstens für die Leute, weil sie viel versäumen und zweitens schade um den Energieaufwand , den sie da hineininvestieren. Das problem ist , dass sie da aber ohne Anleitung nicht (oder nur schwer) herauskommen . Und selbst mit Anleitung, ist es - in manchen Fällen - meiner meinung nach nicht möglich.
Ich stehe auf den standpunkt: die Secundärbedürfnisse sollten auf jeden fall ausgelebt werden. Sonst hatt man mehr Probleme. Sprich jemand der in der Kindheit nicht geliebt wurde und ein defizit hat, sollte schon zuerst im aussen nach Anerkennung streben und nach Lliebe. Würde er das nicht machen , dann wäre es für den betroffen menschen unerträglich. Viel schlimmeres könnte ich mir nicht vorstellen. Sicher wäre das Ideal, wenn es der Mensch schaffen könnte seine Primärbedürfnisse wieder zu entdecken, aber das geht meiner Meinung nach nur über den Umweg, die sekundärbedürfnisse erst einmal zu leben.
Aber auch stark gelebte Sucht nach sekundärbedürfnissen sagen nichts darüber aus , ob man desshalb der Primär und der sekundärbedürfnisse , bewußt wird. Das problem ist, dass die meisten Leute gar nicht sehen, dass sie nach ersatzbedürfnisse streben. Und nur durch ein starkes und überdimensionales streben ist es wirklich gut möglich dass man sich selbst erkennt. Oder auch nicht - wenn man sich die Politiker so ansieht. Die glauben voll an diese Welt.
Aber würden diese Menschen die sekundärbed. nicht ausleben, dann würden sie glaub ich(?) irgendwie noch größere probleme haben.
Ich glaube, dass das Streben nach Sekundärbedürfnisse etwas sehr wichtiges ist ??

