12-06-2024, 09:49
(12-06-2024, 09:18)Sinai schrieb:(11-06-2024, 23:28)Ekkard schrieb: Was soll aus "christlicher Sicht" schon sein?
Die Sachlage ist klar: Gehe mit deinem Feind halt so anständig um, wie mit Freunden. Und wenn der "nette Arbeitskollege" gegen das Christentum eingestellt ist, so ändert das nichts.
Dass Jesus von seinen Jüngern forderte, sie sollen ihre persönlichen Feinde lieben, ist klar. Wenn ein Jünger mit seiner Schafherde zu einer Quelle kam und dort war ein anderer Mann mit seiner Herde, dann durften sie sich nicht in die Haare kriegen
Aber was ist, wenn ein lieber Verwandter eines Jüngers ein Feind Christi war? Wenn er gegen Jesus polemisierte?
War hier Jesus nicht dafür den Frieden zu beenden ?
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter ..." Mt 10,34 (Einheitsübersetzung)
Jesus sagte ja "Liebe deine Feinde", aber nicht "Liebe meine Feinde"
Jesus wollte Versöhnung und Liebe zwischen den Menschen - aber die Forderung, in seinem Namen die ganze Familie platzen zu lassen, ist halt schwer einzuhalten. Das können nur echte Jünger tun, so wie damals die Zwölf, aber das ist für den Großteil der Menschheit indiskutabel, da wird nichts aus "gehet hin und lehret alle Völker"
Das machen die Zeugen Jehovas so, wenn der Sohn vom Glauben abfällt und sich nicht mehr an die Bibel hält, dann wird er aus der Familie verstoßen
@ Sinai, Ekkard,
... Jesus war klar, dass seine neue Lehre mit der alten mosaischen Tradition und ihren ehernen Gesetzen unweigerlich kollidieren würde. Deswegen wird er von den Autoren des NT so zitiert. Für mich ist aber ein "entzweien" noch lange nicht mit Feind oder Schwert verbunden. - Man kann auch jemanden achten, der anders denkt - solange er damit keinen absoluten Machtanspruch verbindet oder Schaden anrichtet.
Gruß von Reklov

